Wenn Rotwild die Rinde von Bäumen schält, führt dies bei Kiefern im Allgemeinen nicht zu Fäulnisschäden. Die Kiefer verfügt über eine widerstandsfähige Rinde und kann Verletzungen durch das Schälen besser verkraften als andere Baumarten wie Fichte oder Buche. Bei diesen empfindlicheren Baumarten können Schälschäden das Eindringen von Pilzen und Schädlingen begünstigen, was wiederum zu Fäulnis und Schäden am Baum führen kann.
Nun noch ein wenig Hintergrundwissen. Es gibt zwei Arten von Holzfäule – die zersetzende Fäule und die verfärbende Fäule. Fichten und Buchen sind anfällig für Weiß- oder Rotfäule, welche das Holz zersetzen und die Stabilität der Bäume gefährden. Das macht diese Baumarten empfindlicher gegenüber Schälschäden durch Rotwild.
Die Kiefer hingegen wird überwiegend von der Blaufäule befallen. Blaufäule verfärbt lediglich das Holz, ohne seine Struktur und Festigkeit nennenswert zu beeinträchtigen. Daher verursacht sie keine großen Schäden am Baum selbst. Generell ist die Kiefer resistenter gegen den Befall mit Fäulnispilzen und kann sich besser von Schälschäden erholen. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, dass Kiefern weniger anfällig für schwerwiegende Schäden durch das Schälen von Rotwild sind.