Die Wildbrethygiene umfasst alle Maßnahmen zur hygienischen Gewinnung von Wildfleisch. Sie beginnt bereits vor dem Schuss mit der Planung. Das Ziel ist es einen sicheren Kammerschuss am breit stehenden Wild anzubringen. Bei der Versorgung gilt es auf Sauberkeit und Erhalt der Magen-Darm-Barriere zu achten, während gleichzeitig das Wild auf bedenkliche Merkmale überprüft wird. Im Anschluss ist ein rasches Auskühlen notwendig. Bei Schwarzwild muss auf die Entnahme von Proben zur Trichinenuntersuchung geachtet werden.
Bei der Herstellung des Nahrungsmittels „Wildbret“ unterliegt der Jäger einigen Pflichten
am Ort der Erlegung | in der Wildkammer | |
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Aufbrechzeit | früh | spät |
Transport | + | - |
Wasser | - | + |
Handling | - | + |
Hygiene | - | + |
Licht | - | + |
Durchführung | Vorteile | Nachteile | |
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Liegend |
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Hängend |
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Das Aufbrechen an einem zentralen Aufbrechplatz ermöglicht die besten Ergebnisse bei der Wildbrethygiene.
Wann immer möglich sollte das Aufbrechen im Hängen gegenüber dem im Liegen vorgezogen werden.
Erlegtes Wild | Fallwild | Unfallwild | |
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Definition | Wild, das durch Schuss oder Abfangen getötet wurde | Wild, das weder durch Erlegen noch andere sichtbare äußere Gewalteinwirkung zum Tod gekommen ist (z.B. Krankheit, Hunger, Alter) | Wild, das nicht durch Erlegen, sondern andere äußere Gewalteinwirkung (z.B. Verkehr) getötet wurde |
Verwertbarkeit | genusstauglich |
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Bildbeispiel |
Waidmannssprache | Laiensprache |
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Aufschärfen | Aufschneiden der Haut bei Wild |
Abschärfen | Abschneiden (z.B. mit dem Waidmesser) |
Aufbrechen | Herausnehmen des Geräuschs (Herz, Lunge, Leber, Milz und Nieren) und des Gescheides (Organe der Bauchhöhle) |
Ausnehmen | Ausweiden von kleinem Federwild |
Ausschweißen | Ausbluten lassen von erlegtem Wild |
Zerwirken | Zerlegen von Wild in küchenfertige Wildbret-Portionen |
Zerwirkraum | Spezieller Raum für das Zerlegen des Wildes |
Wildkammer | Spezieller Raum für die Lagerung und Verarbeitung von Wild |
Wildbret | Wildfleisch, das für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist |
Feist | Fett auf dem Wildbret bei Schalenwild (außer Schwarzwild: Weiß) |
Decke | Fell des Schalenwildes (außer Schwarzwild: Schwarte) |
aus der Decke schlagen | Abhäuten / Abziehen des Fells von Schalenwild |
Schwarte | Fell/Haut von Schwarzwild, Dachs und Bären |
Abschwarten | Abziehen der Schwarte bei Schwarzwild und Dachs |
Dachskern | Körper des Dachses ohne Schwarte. |
Balg | Behaarte Haut bei Haarraubwild (ausgenommen Bär und Dachs), Hase, Kaninchen, Biber und Murmeltier |
Abbalgen | Abziehen der Haut bei Niederwild, außer Rehwild (aus der Decke schlagen) und Dachs (Abschwarten), einschließlich allen Federwildes (Vogelbalg). |
Kern | Körper des Fuchses ohne Fell |
Abstreifen/Streifen | Abziehen der Haut bei Hasen, Kaninchen, Haarraubwild (außer Dachs und Bär) |
Ludern | Wildbret, das in Verwesung übergeht (genussuntauglich wird) |
Verhitzen | Wenn Wildbret zu langsam auskühlt und durch stickige Reifung genussuntauglich wird. |
Eingehen | Sterben von Wild durch Krankheit oder Hunger |
Verenden | Sterben von Wild durch die Jagd wie z. B. den Schuss oder auf natürlichem Wege |
Kochwildbret | Die weniger hochwertigen Teile des Wildbrets, welche gekocht werden. Hierzu gehören: Rippen, anhängende Bauchlappen, teilweise auch Träger und Kopf. |