Zusammenfassung
Ursprünglich hat das Wildkaninchen den Mittelmeerraum besiedelt. Durch seine enorme Vermehrungsfähigkeit hat es sich, nachdem es im 13. Jahrhundert auf einer Nordseeinsel ausgesetzt wurde, rasant vermehrt. Erst die Myxomatose, welche durch den Menschen künstlich zur Populationseindämmung eingebracht wurde, ließ die Bestände einbrechen. Als Kulturfolger bewohnt das Wildkaninchen heutzutage neben dem freien Feld auch Friedhöfe, Parks und Bahndämme. Als Baubewohner, der diese selbst gräbt, bevorzugt es lockere Böden.
Allgemeines
Zoologische Zuordnung
Körpermaße
- Länge: Bis 45 cm
- Gewicht: Bis 2,2 kg
MerkeDas Wildkaninchen ist die Stammform unserer Hauskaninchen und die kleinste heimische Hasenart.
Aussehen
Haarkleid
- Graubraun
- Dunkle Unterwolle
- Hellere Unterseite
Körperteile
- Siehe: Körperteile des Feldhasen
Ernährung
Nahrung
MerkeWildkaninchen können Schälschäden verursachen. Der entstandene Wildschaden ist ersatzpflichtig.
Losung
- Ähnlichkeit zur Hasenlosung
- Losungshaufen (dienen der Reviermarkierung)
Lebensraum und Lebensweise
Vorkommen
- Biotoptyp
- Freies Feld mit Feldgehölzen
- Lockere, grab-fähige, sandige Böden (Bau)
- Bis 300 m Höhe
- Friedhöfe, Parks, Grünanlagen, Bahndämme
- Ursprünglich: Mittelmeerraum (Nordafrika, Spanien) → Mildes Klima
- Kulturfolger
AchtungDas Aussetzen von Kaninchen ist in Deutschland verboten.
Verhalten
- Gesellig in Kolonien
- Strenge Rangordnung nach Alter
- Dämmerungs-
/nachtaktiv - Tagsüber im Bau
- Bei Gefahr heftiges Klopfen mit den Hinterläufen
Kaninchenbau
- Zentrum des Lebens der Kolonie
- Unterteilung des Baus
- Kessel (nicht ausgepolstert)
- Hauptröhre und mehrere Nebenröhren
- Die Jungkaninchen werden in der Setzröhre gesetzt.
Fortpflanzung
Paarungszeit: Rammelzeit
- Paarweise bei ausgeglichenem Geschlechterverhältnis
- Zeitraum: Februar bis Oktober
- Imponierverhalten der Rammler
- Kreuzungen mit Hauskaninchen möglich
Jungtierentwicklung
- Tragzeit: 28 Tage (4 Wochen)
- 5 – 9 Junge pro Satz
- Meist 3 – 5 Sätze pro Jahr (teilweise bis zu 6 Sätze)
- Nesthocker, die im Bau zur Welt kommen
- Nackt und blind
- Geschlechtsreife mit ca. 7 Monaten
- Große Populationsschwankungen
- Sehr hohe Zuwachsraten
- Starke Einbrüche des Besatzes bei Krankheit (z.B. Myxomatose)
Fressfeinde
- Alle Beutegreifer
- Vor allem Iltis und Verwandte sind gute Kaninchenjäger.
- Rabenvögel
Praxistipps
Unterscheidung von Feldhasen und Wildkaninchen
Praxistipps
Sinnesorgane
- Sehen: Sehr gut
- Geruch: Mittelgut
- Gehör: Sehr gut
Aufgrund der scharfen Sinne sind Wildkaninchen besonders reaktionsschnell.
Laute
- Pfiff zur Verständigung