Wildkaninchen

Letzte Aktualisierung: 04.10.2023

Zusammenfassung

Ursprünglich hat das Wildkaninchen den Mittelmeerraum besiedelt. Durch seine enorme Vermehrungsfähigkeit hat es sich, nachdem es im 13. Jahrhundert auf einer Nordseeinsel ausgesetzt wurde, rasant vermehrt. Erst die Myxomatose, welche durch den Menschen künstlich zur Populationseindämmung eingebracht wurde, ließ die Bestände einbrechen. Als Kulturfolger bewohnt das Wildkaninchen heutzutage neben dem freien Feld auch Friedhöfe, Parks und Bahndämme. Als Baubewohner, der diese selbst gräbt, bevorzugt es lockere Böden.

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Allgemeines

Zoologische Zuordnung

OrdnungHasentiere
UnterordnungHasenartige
FamilieHasen

Körpermaße

  • Länge: Bis 45 cm
  • Gewicht: Bis 2,2 kg

Das Wildkaninchen ist die Stammform unserer Hauskaninchen und die kleinste heimische Hasenart.

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    Aussehen

    Haarkleid

    • Graubraun
    • Dunkle Unterwolle
    • Hellere Unterseite

    Kaninchen

    Körperteile

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    Ernährung

    Nahrung

    • Gräser und Kräuter
    • Rinde
    • Nutzpflanzen
    • Gemüse und Rüben

    Wildkaninchen können Schälschäden verursachen. Der entstandene Wildschaden ist ersatzpflichtig.

    Losung

    • Ähnlichkeit zur Hasenlosung
    • Losungshaufen (dienen der Reviermarkierung)

    Wildkaninchen Losung

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    Lebensraum und Lebensweise

    Vorkommen

    • Biotoptyp
      • Freies Feld mit Feldgehölzen
      • Lockere, grab-fähige, sandigeBöden (Bau)
      • Bis 300 m Höhe
      • Friedhöfe, Parks, Grünanlagen, Bahndämme
    • Ursprünglich: Mittelmeerraum (Nordafrika, Spanien) → Mildes Klima
    • Kulturfolger

    Das Aussetzen von Kaninchen ist in Deutschland verboten.

    Verhalten

    • Gesellig in Kolonien
      • Strenge Rangordnung nach Alter
    • Dämmerungs-/nachtaktiv
    • Tagsüber im Bau
    • Bei Gefahr heftiges Klopfen mit den Hinterläufen

    Kaninchenbau

    • Zentrum des Lebens der Kolonie
    • Unterteilung des Baus
      • Kessel (nicht ausgepolstert)
      • Hauptröhre und mehrere Nebenröhren
    • Die Jungkaninchen werden in der Setzröhre gesetzt.

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      Fortpflanzung

      Paarungszeit: Rammelzeit

      • Paarweise bei ausgeglichenem Geschlechterverhältnis
      • Zeitraum: Februar bis Oktober
      • Imponierverhalten der Rammler
      • Kreuzungen mit Hauskaninchen möglich

      Jungtierentwicklung

      • Tragzeit: 28 Tage (4 Wochen)
      • 5 – 9 Junge pro Satz
      • Meist 3 – 5 Sätze pro Jahr (teilweise bis zu 6 Sätze)
      • Nesthocker, die im Bau zur Welt kommen
        • Nackt und blind
      • Geschlechtsreife mit ca. 7 Monaten
      • Große Populationsschwankungen
        • Sehr hohe Zuwachsraten
        • Starke Einbrüche des Besatzes bei Krankheit (z.B. Myxomatose)

      Wildkaninchen Junge

      Fressfeinde

      • Alle Beutegreifer
        • Vor allem Iltis und Verwandte sind gute Kaninchenjäger.
      • Rabenvögel
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      Praxistipps

      Unterscheidung von Feldhasen und Wildkaninchen

      FeldhasenWildkaninchen
      Körpergröße
      • Größer
      • Kleiner
      Haarkleid
      • Rostgelb, graubraun
      • Braungrau
      Blume
      • Oben schwarz und unten weiß
      Löffel
      • Lang
      • Spitz
      • Schwarze Spitze

      Hase hockend

      • Kurz
      • Stumpf
      • Komplett braun

      Kaninchen

      Hinterläufe
      • Länger

      Hase laufend

      • Kürzer

      Kaninchen laufend

      Schädelknochen

      Rachenöffnung des Feldhasen

      • Rundliche Rachenöffnung

      Rachenöffnung des Wildkaninchens

      • Längliche Rachenöffnung
      Sozialverhalten
      • Einzelgänger
      • Leben in Kolonien
      Jungtiere
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      Praxistipps

      Sinnesorgane

      • Sehen: Sehr gut
      • Geruch: Mittelgut
      • Gehör: Sehr gut

      Aufgrund der scharfen Sinne sind Wildkaninchen besonders reaktionsschnell.

      Laute

      • Piff zur Verständigung
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