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Einführung zu den Vögeln

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Zusammenfassung

Vögel gehören zu den Wirbeltieren und sind wie die Säugetiere (z. B. das Warmblüter. Da ihr ganzer Körperbau auf das Fliegen ausgelegt ist, unterscheiden sie sich jedoch maßgeblich von den Säugetieren. Vögel haben sehr leichte, lufthaltige Knochen und einen besonders starken Brustkorb als Ansatz für die Flugmuskulatur. Auch das Federkleid dient dem Fliegen. Viele Vogelarten lassen sich durch dieses Federkleid unterscheiden. Der Federwechsel wird als Mauser bezeichnet. In der Balz, der Fortpflanzungszeit der Vögel, lassen sich häufig auffällige Gefieder der Männchen und ein artspezifisches Verhalten feststellen. Das Federwild umfasst alle jagdbaren Vogelarten.

Körperbau

Körpermaße

Skelett

  • Leichte Knochen → Flugfähigkeit
    • Lufthaltig (pneumatisiert)
  • 9 % des Gesamtgewichts
  • Starker Brustkorb als Ansatz für die Flugmuskulatur

Skelettteile (Fasan)

Schnabel

Die Form des Schnabels ist charakteristisch für den Ernährungstyp.

FleischfresserKörnerfresserWurmzieherPflanzenfresser
Beispiele
Abbildung

Flugskelett

  • Anspannung des starken Brustmuskels → Senken der Flügel
  • Anspannung des Rabenbeinmuskels → Anheben der Flügel

Flügel

  1. Daumenschwingen
  2. Handschwingen: Äußere kräftige und stabile Federn des Flügels
  3. Armschwingen

Innere Organe

Verdauungssystem

  1. Schnabel: Nahrungsaufnahme (unzerkleinert)
  2. : Abschlucken/Transport
  3. Kropf (im Halsbereich): Speicherfunktion und Einweichung (insbesondere bei Körnerfressern)
  4. Drüsenmagen: Nahrungsaufspaltung mit Hilfe von Verdauungssäften
  5. Muskelmagen: Mechanische Zerkleinerung (v.a. bei Körnerfressern)
    • Teilweise mit Hilfe von Magensteinen
  6. Dünndarm: Nährstoffentzug
  7. Dickdarm: Vor allem Wasserentzug
  8. Kloake: Ausscheidung von Kot und Urin (über die Harnleiter aus den Nieren) als Gestüber
    • Es gibt keine Harnblase

MerkeVögel nicht, da die Harnleiter direkt in die Kloake .

Bürzeldrüse

  • Die Bürzeldrüse liegt am von Vögeln.
  • Das Sekret (Bürzelöl) der Bürzeldrüse schützt das Gefieder vor Austrocknung und Durchnässen.
  • Mit dem Schnabel wird das Bürzelöl über das Gefieder verteilt.

Atmung

  • Kein Zwerchfell (somit keine Trennung zwischen Brust- und Bauchhöhle)
  • Lunge befindet sich in Luftsäcken

Sinnesorgane

  • Stärkstes Sinnesorgan ist meist das Auge
  • Hören häufig gut
  • Riechen sehr unterschiedlich gut

Federn

Allgemeines

  • Federn sind die Haare der Vögel.
  • Sie bestehen aus Hornbildungen.

Aufbau

  • Spule sitzt in der Haut
  • liegt frei
  • Hohle Seele im Federkiel
  • Strahlen untereinander verzahnt

Federarten

FunktionOrtAbbildung
Großgefieder – Schwingenfeder
  • Fliegen
  • An den Flügeln (Schwingen)
Großgefieder – Steuer-/Stoßfedern
  • Steuern
Kleingefieder – Deckfedern
  • Wasserschutz
  • Kälteschutz
  • Am ganzen Körper
Kleingefieder –
  • Kälteschutz
  • Ganzer Körper, außer Flügel

Stoßformen

  • Stoß: Als Stoß werden die Federn am Schwanz von Vögeln bezeichnet.

    Gefiederfärbung

    • Unterschiede zwischen Alt und Jung
    • Geschlechtsspezifische Unterschiede einiger Arten fallen besonders während der Balzzeit und Brutzeit auf.
      • Männchen mit auffälligem Balzgefieder
      • Weibchen unauffällig und angepasst an die Umgebung (Deckung am Brutplatz)

    Fortbewegung

    Fliegen

    • Heimisches Federwild ist flugfähig.
    • sind herausragende Flieger.
    • Hühnervögel sind gute Flieger und Läufer.
    • und sind gute Flieger und Schwimmer.
    Flugverhalten
    • Gleitflug: Nutzung großer Tragflächen
    • Segelflug: Nutzung von Thermik
    • Schlagflug: arttypisches Bild der Flügelbewegung
    • : einige können so an einer Stelle in der Luft „stehen“
    Typische Flugbilder

      Ernährung

      Allgemeines

      • Vögel haben einen sehr hohen Energiebedarf
      • Großer Nahrungsbedarf
      • Schnelle Verdauung

      Ernährungstypen

      MerkeDie Ernährungstypen können sich je nach Alter des Vogels unterscheiden (z.B. : Jung → proteinreiche , alt → pflanzlich).

      Gestüber, Geschmeiß und Gewölle

      • Losung: Bezeichnung des Kots von
      • Gestüber: Kot aller Hühnervögel, Entenvögel und
      • Geschmeiß: Kot bei , Reihern, und Kormoranen
      • Urin (Harn) ist als weißer Überzug auf dem Kot der Vögel erkennbar
      • Blinddarmlosung: Breiige blauschwarze bis schwärzliche Losung von Hühnervögeln und Entenvögeln
      • Gewölle: Ballen aus unverdaulichen Nahrungsresten (Federn, Haare, Knochen) bei Fleisch fressenden Vögeln, die ausgewürgt werden
        • Eulengewölle: Grob, teils ganze Knochen
        • Taggreifgewölle: Fein

      Lebensweise

      Lebensansprüche

      • Kulturfolger
        • Anpassungsfähig
        • Kulturlandschaft ist geeignetes
      • Kulturflüchter
        • Kaum anpassungsfähig
        • Kulturlandschaft ist kein geeignetes

      Mauser

      • Die Mauser ist der des Gefieders bei Federwild.
      • Vollmauser: Gleichzeitiges Wechseln von Großgefieder und Kleingefieder
        • Sturzmauser/Großgefiedermauser: des Gefieders in 2 bis 3 Monaten
      • Teilmauser: Abschnittsweiser des Gefieders
      • Schockmauser: Sonderform der Mauser, die durch Stress ausgelöst wird. Beutevögeln (z.B. oder werfen hierzu reflexartig Teile des Gefieders ab, wenn sie von einem geschlagen werden, um diesem zu entkommen.

      MerkeDie Voll- oder Sturzmauser zur zeitweisen Flugunfähigkeit oder zumindest Flugbehinderung.

      Zugverhalten

      • Standvögel: Ganzes Jahr an einem Ort (z.B.
      • Strichvögel: Standortwechsel je nach und Nahrungsangebot
      • Zugvögel: Erscheinen in unserer Heimat im Frühjahr und ziehen im Herbst weg
      • Teilzieher: Nur Teile der beteiligen sich am Vogelzug
      • Wintergäste: Zugvögel, die in unserer Heimat überwintern

      Vogelzug

      • Definition: Alljährlicher Flug von Zugvögeln von ihren Brutgebieten zu ihren Winterquartieren und zurück
      • Einige Arten haben typische Flugformationen.

      Fortpflanzung

      Paarungszeit: Balz

      • Balzzeit: Paarungszeit der Vögel
      • Meist im Frühjahr
      • Männliches
      • Geschlechtsdimorphismus: Deutliche Geschlechterunterschiede (z.B. Gefiederfärbung oder Körpergröße)

      Paarbildung

      • Einehe (Monogamie): Bindung mit einem festen Partner
        • Brutehe: Paarbindung bis zur Selbstständigkeit der Jungen
        • Jahresehe: Paarbindung für ein Jahr
        • Saisonehe: Paarbindung über mehrere Bruten einer Saison
        • Dauerehe: Lebenslange Paarbindung (z.B.
      • Vielehe (Polygamie): Ein Männchen bildet Paare mit mehreren Weibchen (z.B.
      • Keinehe: Lediglich Begattung ohne weitere Paarbindung
      • Verlobungszeit: Zusammenfinden bereits vor Beginn der Paarungszeit (z.B. und bereits im Herbst)

      Paarung

      • Vögel keine äußeren Geschlechtsteile (Ausnahmen: und .
        • Zur Begattung werden die Kloaken beider Geschlechter aufeinander gepresst.
      • Vögel sind nicht lebend gebärend.
        • Bebrütung von Eiern

      Jungtierentwicklung

      Brut

      • Brutzeit: Je größer die Vogelart, desto länger die Brutzeit.
      • Unterscheidung nach Brutverhalten
        • Koloniebrüter: Gemeinschaftlich brütende Vogelarten (z. B. ,
          • Kolonien bieten Schutz vor Feinden
        • Einzelbrüter: Einzeln brütende Vogelarten (z. B.
      • Unterscheidung nach Brutort
      • Brutteilung: Unterschiede zwischen geschlechtsabhängiger Verteilung der Brutarbeit
        • → Weibchen brüten
        • → Beide Geschlechter brüten
      • : Ausbrüten durch andere Art (z.B.
      • Große Arten → Späte Geschlechtsreife
      • Kleine Arten → Kurze Lebenserwartung

      MerkeJe größer die Vogelart, desto länger die Brutzeit.

      Eiaufbau

      Entwicklung im Ei

      • Embryoentwicklung durch Brutwärme
      • Nährstoffversorgung über Eiweiß und Dotter
      • Entwicklung des Eizahns, um Eierschale kurz vor dem Schlüpfen aufzubrechen

      Schlüpfen

      • Küken piepsen bereits vor dem Schlüpfen
      • Eizahn zum Aufbohren der Eischale
      • : Das Wärmen der Jungen durch die Eltern
      • Verleiten: Weglocken von Fressfeinden vom Gelege/Jungvögeln durch flugunfähig simulieren der Eltern

      Nesthocker, Platzhocker und Nestflüchter

      VerhaltenVerbleiben im NestVerlassen das Nest und verbleiben in der NäheVerlassen das Nest
      BefiederungNacktBefiedert (Dunenkleid)Befiedert (Dunenkleid)
      AugeBlindSehendSehend
      ErnährungSelbstständig
      FlugfähigkeitSpät (ggf. mit Ästlingszeit)SpätFrüh
      SelbstständigkeitGeringMittelHoch
      Beispiele
      Abbildung

      Waidmannssprache

      Laiensprache
      Sammelbegriff für alle jagdbaren Vogelarten
      lässt sich nieder Wasser)
      Ziehen, Fliegen beim
      , , Abfliegen von (Fortfliegen)
      Abfliegen von zum gehörenden
      , Gruppe von
      Mehrere von
      Begatten bei
      , Schlüpfen von
      Innehalten von Lautäußerungen bei und

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