Biotophege cocver

Biotophege

Letzte Aktualisierung: 08.10.2022

Zusammenfassung

Die Hege von Biotopen sichert und verbessert die Lebensräume des Wildes. Neben einer Verbesserung des Äsungs- und Wasserangebotes ist auch die Etablierung von Ruhezonen und ausreichender Deckung ein Ziel. Im Landbau eignen sich landwirtschaftlich ungenutzte Flächen (Brachen) zur Anlage von Äsungsflächen und Kleinbiotopen wie Hecken und Feldgehölzen. Die künstliche Anlage von Feldgehölzen eignet sich als praktische Maßnahme zur Biotopverbesserung. Auch die Pflege von Hecken und Feldgehölzen durch „auf den Stock setzen“ gehört zur Biotophege.

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Grundlagen

Allgemeines

  • Die Biotophege dient der Sicherung und Verbesserung der Nahrungsgrundlage und Lebensräume des Wildes
    • Verbesserung von Äsung und Deckung
  • Teilweise ist die Verbesserung des Biotops eine Voraussetzung zum Erhalt von Wildbeständen (z.B. Rebhühner, Auerwild).
  • Natürliche Kleinbiotope sind ökologisch sehr wertvoll.
  • Zur Hege eines Biotops muss das Einverständnis des Grundstückseigentümers vorliegen.

Wildbedürfnisse

  1. Äsung
  2. Wasser
  3. Deckung
  4. Ruhe

Maßnahmen

  • Wiederherstellung und Ergänzung von Lebensraum
  • Vergrößerung des Lebensraums
  • Vernetzung der Lebensräume

Allgemeinmaßnahmen

  • Pufferstreifen entlang von Hecken, Gewässern, Feldgehölzen
    • Verhindert den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln
    • Schafft neue Lebensräume

Forstwirtschaft

  • Förderung und Erhalt von Weichhölzern → Verminderung von Verbissschäden
  • Verbesserung der Äsungsbedingungen
  • Abbau entbehrlicher Kulturzäune → Bereitstellung von Lebensraum und Äsung
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Brachen

Allgemeines

  • Eine Brache ist eine landwirtschaftlich ungenutzte Fläche.
  • Wildtiergerechte Brachen sind wichtig zur Biotopverbesserung (insbesondere von Niederwild).
  • Ökonomische Brachen: Flächen werden aufgrund von Unwirtschaftlichkeit von der Bewirtschaftung ausgeschlossen
  • Ökologische Brachen: Flächen werden im Rahmen eines Agrarumweltprogramms von der Bewirtschaftung ausgeschlossen

Begrünung

  • Verwendung von fertigen Saatmischungen
  • Anpflanzung von Zwischenfrüchten (z. B. Senf und Phacelia)
  • Saat von Klee-/Grasgemischen
  • Selbstbegrünung (jagdlich nicht sinnvoll)
"Lebensraum I"

Die Begrünung von Brachen mit einer Mischung aus Nutzpflanzen und Wildpflanzen ist aus jagdlicher und landwirtschaftlicher Sicht eine ausgezeichnete Biotopverbesserung.

Stoppelbrache

Biotopverbesserungsprogramme

  • Unterstützung durch Agrarumweltmaßnahmen (AUM) und Vertragsnaturschutzprogramme (VNP) der Länder
  • Naturlandstiftungen
  • Wildlandgesellschaften
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Natürliche Kleinbiotope

Allgemeines

  • Natürliche Kleinbiotope bieten einen sehr wertvollen, idealen Lebensraum.
  • Schutz vor Beutegreifern für Niederwild und Vögel
  • Brutplätze und Setzplätze
  • Vernetzung einzelner Biotope
  • Windschutz
  • DeckungEinstände
  • Äsung: Wildpflanzen mit hoher Wertigkeit
    • Heilkräuter
    • Insektennahrung
Kulturlandschaft

Feldgehölze

  • Feldgehölze sind ein kleinflächiger Bestand an Bäumen und Sträuchern.
  • Synonym: Gehölzgruppen, Wildremise, Remise
  • Stufenförmiger Aufbau
    • Randzone: Flach, buschig (Gräser, Kräuter)
    • Mantelzone: Höher, dicht (Sträucher)
    • Kernzone: Waldähnlich (Bäume)
    • Teilweise kleine Freiflächen
Feldgehölz

Hecken

  • Hecken sind linienförmige Anordnungen dichter Sträucher.
  • Verwendung von Sträuchern mit hohem Ausschlagvermögen, die Rückschnitte vertragen
  • Schutz vor Wind, Erosion und Verdunstung
Hegebusch; Hecke

Hegebüsche

Beispiel eines Hegebusches

Feldraine

  • Feldraine sind Randstreifen von Feldern, die meist von Gräsern und Kräutern bewachsen ist.
  • Synonym: Flurgrenze, Ackerrand
  • Gehört nicht zur landwirtschaftlichen Nutzfläche → keine chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen erlaubt
  • Häufig angrenzend an Hecken und Gewässer
    • Vermeidung der Übertragung von Düngemittel und Pflanzenschutzmittel
    • Schaffung von Lebensräumen
Feldraine

Uferbepflanzung

  • Schilf und Hochstauden
  • Gute Brutdeckung
  • Teils Tagesdeckung von Schwarzwild
Schilf am See
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Künstliche Biotopanlage

Anlage von Feldgehölzen

  • Stufenförmig
  • Quer zur Hauptwindrichtung („aerodynamisch“)
  • Standortgerechte und heimische Pflanzenauswahl

Aufbau

Schema eines Feldgehölzes

Benjeshecke

  • 5 m × 1,5 m aufgehäufte sperrige Äste (Abfall von Heckenpflege)
  • sofortige Deckung
  • Selbstansamung durch Kot von Vögeln erhofft
  • Nachteil: Entwicklung bleibt häufig hinter den Erwartungen zurück
Benjeshecke
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Biotoppflege

Allgemeines

  • Einverständniseinholung
  • Ideale Pflanzzeit ist der Vorfrühling
  • Rückschnitte im Winter (Brutzeiten beachten!) → siehe Ländergesetzgebung

Praktische Handhabung

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