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Wildtiermanagement

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Zusammenfassung

ist die Regulation einer Wildtierpopulation eines Territoriums. Es gilt den Grundbestand des am 1. April zu bestimmen. Aus diesem lässt sich der der abschätzen. Auf der anderen Seite muss die , welche von der Lebensraumbeschaffenheit abhängig ist, abgeschätzt werden. Hieraus wird die notwendige Intensität der Bejagung abgeleitet. Des Weiteren gilt es die Sozialstrukturen des zu beachten und eine Altersstruktur mit genügend reifen Tieren zu erhalten. Je nach Wildart müssen Eigenarten berücksichtigt werden. So ist zum Beispiel beim eine Bestandserfassung schwierig und es liegen keine Abschusspläne vor. Stattdessen orientieren sich die Streckenrichtlinien an der Altersstruktur des .

Grundlagen

Der folgende Artikel orientiert sich am Bundesjagdgesetz. Wir bitten darum die Richtlinien der Bundesländer zum zu beachten.

Allgemeines

Schonzeiten und Jagdzeiten

  • Schonzeit: Zeit in der das Fangen und von , welches dem unterliegt, verboten ist.
    • Ganzjährig geschont (z.B.
    • Teilweise Jagdzeit (z.B.
    • Ganzjährige Jagdzeit (z.B. Jungkaninchen)
    • Elterntiere in der Aufzucht dürfen nicht bejagt werden
  • Regelung der auf Bundesebene
    • Abweichungen durch die Länder haben Vorrang (§ 22 BJG)

Hintergrund von Schonzeiten

Wildbestand

Allgemeines

Sozialstrukturen

  • Ausgeglichenes Geschlechterverhältnis (1:1) wird bei angestrebt
  • Altersklassen: Altersstruktur mit genügend reifen Tieren → Altersklassenaufteilung
  • Rudelstrukturen erhalten → und schonen

Zuwachs

  • Der ist ein von der Art abhängiger prozentualer Anteil des weiblichen am 1. April.
  • Höher bei günstigen Lebensbedingungen
  • Großer Einfluss durch das
  • Übernutzung: Entnahme von mehr als der beträgt bei angepasstem

Tragbare Wilddichte

Allgemeines

  • Wilddichte: Anzahl der Wildstücke einer Art pro 100ha pro spezieller Wildfläche.
  • Spezielle Wildfläche: Fläche, die oder bietet
    • Berechnung: Reviergröße (in ha) minus Flächen ohne oder (z.B. befriedete Flächen, Straßen, Gewässer)
  • Die ist abhängig von der Beschaffenheit des Lebensraums.
    • sollten sich ohne Schutzvorrichtungen verjüngen
    • Wildbretgewicht, Gesundheit des und die Qualität der sollten nicht von der Norm abweichen.
  • : Zählbarkeit kaum möglich → Es kann keine angegeben werden.
  • : ca. 2 auf 100 ha

Vegetationsgutachten

Abschussplan (§ 21 BJG)

Allgemeines

Kriterien

Streckenliste

Die oder ist eine aktuelle Aufstellung über das im erlegte und verendet aufgefundene . Sie dient zur Dokumentation Wildbestands sowie zur Einhaltung von Abschussplänen.

  • Inhalt: Auflistung von erlegtem und verendet aufgefundenem im .
  • Verwendung: Nachweis gegenüber Behörden zur Erfüllung des .
  • Regelungen: Die genaue Ausgestaltung und Anforderungen können je nach Bundesland variieren​​.

Ablauf

Reduktionsabschuss

oder reduziert den in einem Gebiet. Das heißt der Abschuss ist höher als der .

Schwarzwild

Allgemeines

  • Steigende Schwarzwildpopulationen
  • Gefährdung durch die Afrikanische
  • Hohes Wildschadenspotential
  • Sehr hoher (abhängig von Umweltbedingungen ca. 100 – 200 %)

Schwierigkeiten

  • Sehr schwere Bestandserfassung (Schwarzwildmonitoring)
  • Das von Schwarzwildrotten ist Jagdrevier übergreifend.
  • Aufrechterhaltung einer artgerechten Altersstruktur
  • ohne (führungslose verursachen größere .

Lösungsansätze

  • Telemetrische Bestandserfassung mittels Fotofallen
  • Wildschadenserfassung

Intensive Bejagung

  • Verwendung unterschiedlicher Jagdarten
  • Bewegungsjagden ()
    • Verbesserung der Schießfertigkeit → Übungsschießen
  • (auch zur
    • Sammelansitze
    • Nächtlich an der
  • Bejagung in (Revierübergreifend)
  • Ganzjährige Bejagung von und Überläufern
    • Frischlingsanteil ca. 70 %
    • Bejagung des schwächsten Stückes einer .
  • Schonung von Leitbachen

MerkeEine erlegte Frischlingsbache kann als Überläuferbache nicht mehr .

Saufang

  • Ein ist eine Falle für die auf .
  • Mit einer wird das in ein Gatter mit Falltür gelockt, um es zu fangen.
    • Auslösemechanismus heutzutage über eine Funkfernbedienung und Videoüberwachung
  • Ermöglicht den ganzer Schwarzwildrotten
  • sind ohne Genehmigung der Behörden verboten.
  • Ein Einsatz zu Zeiten der kann gerechtfertigt sein.

Niederwild

Feldhasen

Zuwachsbestimmung

  • Zählungen
    • Frühjahrszählung (März/April)
    • Herbstzählung (November)
  • Sommerzuwachs: Differenz zwischen Frühjahrs- und Herbstzählung
  • Zuwachsbewertung

Abschussplanung

  • Ab Zuwachsraten von 50 % ist eine Bejagung sinnvoll
  • Einzelne große Jagden sind gegenüber Kleinstjagden zu bevorzugen

Rebhühner

  • Bejagung nur nach Bestandsschätzung
  • Fokus auf schwache
  • Berücksichtigung hoher Winterverluste

Enten

  • Bejagung nur an wenigen Tagen (Ruhezeiten)
  • Vorwiegend Bejagung von Erpeln
  • Schonung bei Frost
  • Nutzung des Morgenstrichs

Waidmannssprache

Laiensprache
Alles in einem bestimmten Gebiet (z.B. , Waldgebiet) vorkommende .
BesatzAlles in einem kleineren Gebiet (z.B. vorkommende (außer .

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