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Muffelwild

Europäisches Mufflon, Muffel
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Zusammenfassung

Das heute in Deutschland lebende Muffelwild wurde im 19. Jahrhundert eingebürgert und stammt ursprünglich aus Korsika und Sardinien. Es sind die weltweit kleinsten Wildschafe und etwas größer als das . Muffelwidder fallen durch ihre eindrücklichen auf, welche als Schnecken bezeichnet werden. Einige Muffelwidder haben außerdem einen charakteristischen Sattelfleck an der Flanke. Muffel leben gesellig in Rudeln im Mittelgebirge und gehören zu den .

Allgemeines

Begriffe

WidderMännliches
SchafWeibliches
LammJungtier bei

Zoologische Zuordnung

Ordnung /
Unterordnung
Familie
UnterfamilieSchafartige

Körpermaße

  • Unterschiede je nach Standort und
  • Wachstum bis etwa 6 Jahre
  • Höhe (): ♂ ca. 80 cm
  • Gewicht (aufgebrochen): ♂ ca. 30 kg

Sinnesorgane

  • Sehen: Äugt sehr gut (stärkster Sinn)
  • Geruch: gut
  • Gehör: Vernimmt gut

Lautäußerungen

  • Kontaktlaute: bähen und meckern
    • Widder blöken
  • Gefahrlaut: Pfeifen
    • Zusätzliches Aufstampfen mit dem

Aussehen

Haarkleid

  • Verfärbt zweimal jährlich
  • Widder: Dunkler und mehrfarbig (rot/braun/weiß/Schwarz)
    • Sommer: Rot/braun
    • Winter: Dunkelbraun
  • Schaf: Heller, einfacher gefärbt
  • Sattelfleck (Schneefleck, Schabracke): Seitlicher heller Flankenfleck bei einigen Muffelwiddern

MerkeEine gekräuselte und weich-wollige Behaarung ist beim Muffelwild ein Hinweis für die Einkreuzung eines Hausschafs.

Körperteile

  • Schnecken: Hörner des Widders
  • Stümpfe: Hörner des Schafs (bei 5–10 % vorhanden)
  • Sattelfleck, Schabracke, Schneefleck: Seitlicher hellerer Fleck (nur Widder)

Hörner (Schnecken)

Allgemeines

  • Schnecken werden nicht gewechselt/abgeworfen
  • Schnecken wachsen gekrümmt bis kreisförmig
  • Widderlamm beginnt mit 3 bis 4 Monaten Schnecken zu schieben

Wachstum

  • Größere Hornabschnitte ab 2. Lebensjahr
  • Begrenzung durch Jahresringe oder Rillen mit Schmuckwülsten
  • Größtes Wachstum in den ersten 5 bis 6 Jahren

Altersbestimmung

  • Anzahl der Jahresrillen entspricht dem Alter
  • Faustregel
    • Lamm-/Jährlingsabschnitt > restliche Schnecke ≙ junger Widder
    • Lamm-/Jährlingsabschnitt < restliche Schnecke ≙ alter Widder
  • Dünne Ringe der Schneckenbasis als Hinweis für älteren Widder

Schneckenformen

  • Kastenform (Hegeziel)
  • Heidschnuckenform
  • Schneckenspitzen mit Wachstum nach innen
    • Scheuerer (Abschuss)
    • Einwachser (Abschuss)

Gebiss

Typisches Wiederkäuergebiss

Dauergebiss

  • Vollständiges Dauergebiss mit 43 bis 45 Monaten

Ernährung

Allgemeines

Nahrung

Losung

  • Ähnlich dem Hausschaf
  • Variation je nach Jahreszeit und Allgemeinzustand

Lebensraum und Lebensweise

Vorkommen

  • Biotoptyp
    • Mittelgebirge
    • mit Lichtungen
    • Waldwiesen
  • Hohe Schneemengen und weiche als Biotope ungeeignet
    • Ungenügende Abnutzung der führt zu Auswachsungen
    • Moderhinke: Bakterielle Erkrankung von Muffelwild durch ungenügende Abnutzung der bei zu weichen , die bis hin zu schmerzhaften Infektionen können.
  • Deutschland: Rheinland-Pfalz und Thüringen
    • Einbürgerung um 1900
  • Urheimat: Korsika, Sardinien
  • Einziges Wildschaf Europas

Verhalten

  • Gesellig in Rudeln
    • Rudelgrößen variieren stark
    • Anführer: Erfahrenes Altschaf
    • Kein Rudelausschluss von verwaisten Lämmern
  • Ältere Widder
    • Allein
    • Separate
    • Gesellschaft mit wenigen gleichalten Widdern
  • Schafe können im Streit mit Vorderläufen schlagen
  • Tagaktiv
  • Standorttreu
  • Fressfeinde (Lämmer): , , ,

    Fortpflanzung

    Paarungszeit: Brunft

    • : Oktober bis Dezember
    • Brunftkämpfe: Rangordnungskämpfe durch Rammstöße mit den Schnecken
    • Keine Brunftrudel
    • Kreuzung mit Hausschafen möglich

    Jungtierentwicklung

    • Geschlechtsreife mit etwa 1,5 bis 2,5 Jahren
    • Tragzeit: 5,5 Monate
    • Setzzeit: März bis Mai
    • Säugezeit: 4 bis 5 Monate
    • 1 (selten 2) Lämmer pro Muffelschaf
    • Lammen: Das Gebären der Lämmer
    • Zuwachsrate: Meist 70 – 80 %

    Praxistipps

    Ansprechen

    • Erscheinungsbild
    • Verhalten
      • Vergleichbar zu anderen Paarhufern

    Pirsch

    Tritt und Fährte

    • Schalenspitzen immer gespreizt
    • Keine Abzeichnung des bei der Flucht

    Audiotrainer

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