Zusammenfassung
Da der Rotfuchs die einzige in Deutschland vorkommende Fuchsart ist, wird er meist nur als Fuchs bezeichnet. Er ist ein sehr anpassungsfähiger Kulturfolger und hat seinen Lebensraum bis in Großstädte ausgedehnt. Als Nahrungsgeneralist und Fleischfresser hat er ein typisches Raubtiergebiss. Seine Vorliebe für Innereien macht sich der Jäger bei der Lockjagd am Luderplatz zu nutze. Typisch für den Fuchs ist, dass in der Nähe zum Bau nicht gejagt wird, was als Burgfriede bezeichnet wird.
Allgemeines
Begriffe
- Synonym: Rotfuchs
Zoologische Zuordnung
Körpermaße
- Fähen sind deutlich geringer als die Rüden.
Aussehen
Haarkleid
Farbvarianten
- Kohlfuchs (dunkelbraun bis schwarz)
- Brandfuchs (Unterseite grauschwarz)
- Kreuzfuchs
Körperteile
Gebiss
Raubtiergebiss
- Scharfe Schneidezähne → Abbeißen und Abnagen der Beute
- Eckzähne
/Fangzähne → Festhalten der Beute - Backenzähne → Zerreißen und Zerkauen der Beute
- Reißzähne → P4 im Oberkiefer und M1 im Unterkiefer
- Reißzähne sind besonders stark ausgebildete Backenzähne
Dauergebiss
Gemeinsamkeiten von Raubtieren
- Raubtiergebiss
- Raubtiermagen: Dehnbarer, einhöhliger Magen
- Jungtiere sind Nesthocker
- Kommen blind und nur leicht behaart zur Welt
- "Hocken" im Nest
- Endglied der Nahrungskette → Relativ große Aktionsräume
Gebissentwicklung
- Milchgebiss mit 4 Wochen komplett (28 Zähne)
- Dauergebiss mit 6 Monaten komplett
Ernährung
Allgemeines
- Ernährungstyp: Nahrungsopportunist, Fleischfresser
- Einzeljäger
- Sehr anpassungsfähig
- Fraß
/Raub: Nahrung des Raubwildes
Nahrung
Losung
- Löst sich auf Erhebungen
- Dient der Reviermarkierung
- Hundeähnlich
- An einer Seite Spitz
- Besteht aus Haaren und Knochen
Lebensraum und Lebensweise
Vorkommen
- Biotoptyp
- Kulturfolger
- Deutschland: flächendeckend (häufigste Raubwildart in Deutschland)
- Europa: flächendeckend (Ausnahme: Malta, Kreta, Mallorca)
Verhalten
- Dämmerungs-
/nachtaktiv - Selten Rückzug in den Bau
- Schlechtem Wetter
- In der Ranz
- Während der Aufzucht
- Natürliche Feinde: Steinadler, Uhu, Luchs, Wolf
- Natürliche Altersgrenze: 10 bis 12 Jahre (eher kürzer)
Sozialverhalten
Fuchsbau
- Erdbaue, die als Rückzugsort dienen
- Kessel: eigentlicher Rückzugsort
- nicht ausgepolstert
- Unterteilung in Ruhe- und Nebenkessel
- Häufig werden Dachsbauten übernommen
- Teils wird der Bau mit Dachs, Kaninchen und Brandente geteilt.
- Burgfriede: Fuchs jagt nicht in Baunähe
- Ein vom Fuchs genutzter Bau wird als befahren bezeichnet.
- Einfahren: Das Aufsuchen des Baus durch den Fuchs.
- Ausfahren: Das Verlassen des Baus
- Röhren: Einfahrt, Ausfahrt
Zeichen für einen befahrenen Bau
- Raubtiergeruch
- Frische Nahrungs- und Knochenreste
Fortpflanzung
Paarungszeit: Ranz
Jungtierentwicklung
- Tragezeit: 53 Tage (ca. 2 Monate)
- Setzzeit: März
/April - 4 – 6 Welpen pro Fähe (Geheck)
- Verlassen den Bau mit vier Wochen
- Selbstständigkeit nach ca. 4 Monaten (Juli
/August) - Dann auch Auflösen des Fuchsgehecks (ca. Juli bis September)
- Nesthocker im Fuchsbau
- Blind, taub, behaart bei Geburt
- Säugezeit: 2 Monate
- Bereits mit 3 Wochen Zufütterung
- Aufzucht durch Rüde und Fähe
- Geschlechtsreife mit 10 Monaten
Merkhilfe2 × 2 Monate → 2 Monate Tragzeit und 2 Monate Säugezeit
Praxistipps
Sinne
Sinnesorgane
- Sehen: Sehr gut (räumliches Sehen)
- Geruch: Sehr gut
- Gehör: Sehr gut
MerkeDer Fuchs besitzt aufgrund seiner starken Sinne eine extrem schnelle Reaktionsfähigkeit (Flucht).
Lautäußerungen
TippEine Lernhilfe der etwas anderen Art: „What does the fox say?“.