Lockjagd

Letzte Aktualisierung: 04.10.2023

Zusammenfassung

Die Lockjagd umfasst alle Jagdarten, bei denen Wild durch Laute, Futter oder Attrappen angelockt wird. Zur Lockfütterung werden häufig Kirrungen für die Bejagung von Schwarzwild verwendet. Der Fuchs wird gerne am Luderplatz bejagt. Bei der akustischen Lockjagd wird Reh- oder Rotwild gerne durch das Nachahmen von Brunftlauten angelockt. Für die Jagd auf Raubwild können Beutelaute verwendet werden. Mit der optischen Lockjagd wird zur Bejagung von Enten und Gänsen ihr Sinn für Geselligkeit genutzt und Attrappen von Artgenossen aufgestellt. Gegensätzlich verhält es sich beim Aufstellen eines Uhus als Hassbild der Rabenvögel, die diesen gerne attackieren.

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Grundlagen

Allgemeines

  • Die Lockjagd ist ein Sammelbegriff für Jagdarten, bei denen das Wild durch Geräusche, Futter oder Attrappen angelockt wird.
  • Einzeljagd als Ansitz oder Anstand

Lockfütterung

  • Kirrungen
  • Luderplätze

Bei der Anlage von Kirrungen müssen die Ländergesetze beachtet werden.

Akustische Lockjagd

  • Nachahmung von Lauten mit oder ohne Hilfsmittel
  • Balzjagd und Brunftjagd: Nachahmung von der Laute von Geschlechtspartner oder Nebenbuhlern
  • Nachahmung von Beutelauten → Jagd auf Raubwild

Bei der akustischen Lockjagd gilt häufig: Weniger ist mehr!

Optische Lockjagd

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Kirrung

Allgemeines

  • Eine Kirrung ist ein Ort, an dem geringe Mengen artgerechten Futters ausgebracht werden, um Wild zur Bejagung anzulocken.
  • Häufig in Kombination mit der Ansitzjagd
  • Anlage an wenigen gut bejagbaren Plätzen

In Notzeiten ist eine Verwendung der Kirrung zur Abschusserfüllung verboten.

Bejagtes Wild

Praxistipps

  • Entfernung zum Ansitz ca. 50 m
  • Mehrere kleine Stellen, die quer zum Hochsitz verlaufen
    • Wild zieht quer
    • Wild steht breit
  • Heller Untergrund/Hintergrund, um das Wild bei Dunkelheit zu erkennen.

Kirrung Schwarzwild

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Fuchs

Luderplatz

Allgemeines

  • Der Luderplatz ist eine Stelle im Revier an der Aufbruch, Zerwirkabfälle oder Fallwild zum Anlocken von Raubwild ausgebracht werden.
  • Es ist eine Lockfütterung.

Fläche

  • Freies Feld
  • Waldwiesen und Lichtungen
  • Anlage in Bachnähe
    1. Natürlicher Pass
    2. Überdecken von Geräuschen des Jäger

Wild

Ablauf

  • Ansitz in Luderhütten
  • Ungünstige Jagdzeiten
    • Gutes Nahrungsangebot
    • Ranzzeit
    • Frischer, hoher Schnee

Reizjagd

Allgemeines

  • Die Reizjagd ist eine Lockjagd auf den Fuchs, bei der die Laute von Beutetieren nachgeahmt werden.
  • Kombination mit Ansitz oder Pirsch
  • Gewässernähe

Beutetierlaute

  • Mäuse → Pfeifen (ganzjährig)
  • Hasen und KaninchenHasenklage (Winter)
  • Rehkitz → Angstruf (v.a. im Sommer)
  • Mauslaute durch Einsaugen von Luft bei geschlossenen Lippen

Ranzjagd

  • Lockjagd auf den Fuchs (v.a. Rüde) während der Ranzzeit im Januar/Februar
  • Nachahmung des Lauts eines anderen Rüden (Bellen)
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Schalenwild

Rufjagd (Rothirsch)

Allgemeines

  • Kombination mit Ansitz oder Pirsch
  • Ausübung schwierig
    • Kenntnis zu Lauten
    • Reichlich Erfahrung
  • Ort: Nähe zu Einständen und Brunftplätzen
  • Zeitraum: Brunftzeit

Laute

  • Nachahmung des Beihirschs
  • Sprengruf: Laut des Hirschs beim Treiben von Kahlwild
  • Kampfruf: Laut zweier sich bedrohender Hirsche

Buhlender Rothirsch

Hilfsmittel
  • Hirschruf
  • Tritonmuschel
  • Herakleumrohr
  • Ochsenhorn

Hirschruf

Natürlich
  • Mahnen von Alttieren durch Kehllaut bei verschlossener Nase → Kann Hirsche zum Verhoffen bringen

Blattjagd (Rehbock)

Allgemeines

  • Jagdart auf den Rehbock während der Blattzeit
  • Kombination mit Ansitz oder Pirsch
  • Zeitraum: Blattzeit
  • Beginn der Blattzeit → junge Böcke
  • Ende der Blattzeit → alte Böcke
  • Besonders erfolgversprechend sind heiße und schwüle Tage

Laute

  • Blatten: Nachahmung von Geiß, Schmalreh und Kitz
  • Fiepen: Lockruf des weiblichen Rehwilds
  • Sprengfieb: Laut der Geiß, die vom Bock getrieben wird
  • Angstschrei: Laut der Geiß, die vom Bock bedrängt wird
  • Kitzfiepen: Geiß steht zu, Bock folgt
  • Fiepen oder ein Pfiff können ziehendes Rehwild zum Verhoffen bringen

Hilfsmittel
  • Rehblatter (Gummi, Holz, Kunststoff)
  • Blätter: Buche und Flieder
  • Grashalme

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Federwild

Ringeltauben

Lockruf

  • Bejagung des Ringeltaubers
  • Zeit: Balz im Frühjahr
  • Ort: Nähe zum Rufbaum
Laute
  • Rucksen: Nachahmung eines Tauberkonkurrenten
Hilfsmittel
  • Taubenlocker
  • Hohle Hand und der Mund

Pirsch

  • Bewegung beim Ruf des Taubers
  • Verharren beim Verstummen des Taubers
  • Schuss nur von vorn oder auf den breiten Tauber

Kirrung

Attrappen

  • Wippende künstliche Locktauben
  • Bejagung beider Geschlechter
  • Zeit: Spätsommer
  • Ort: Lagergetreide

Enten

Allgemeines

  • Kombination mit Anstand
  • Kirrung, Attrappen und Lautlocken sind möglich (häufig in Kombination)

Attrappen

  • Schwimmende Kunstenten
  • Fixierung mit Schnur und Beschwerung

Lockenten im Feld

Lockruf

  • Lockinstrumente (Entenlocker)
  • Nachahmung des Rufs der weiblichen Stockente

Entenlocker

Gänse

  • Verwendung von künstlichen Attrappen
    • Aufstellung mit Kopf gegen den Wind
  • Vorwiegend auf Äsungsflächen (Felder)

Krähen

  • Bezeichnung als Hüttenjagd
  • Attrappen
    • Feindbild Eule oder Uhu
    • Artgenossen

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