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Ansitzjagd

Letzte Aktualisierung: 22.12.2022

Zusammenfassung

Die Ansitzjagd ist die häufigste ausgeübte Jagdform. Der Jäger wartet zur Bejagung auf das ziehende Wild an Aufenthaltsorten wie Wechseln oder Äsungsflächen. Man spricht von Anstand, wenn diese Jagdform nicht auf einem Hochsitz sitzend, sondern stehend ausgeübt wird. Tagsüber wird beim Ansitz vor allem Schalenwild und nachts vor allem Schwarzwild bejagt. Aus Sicherheitsgründen ist vor Besteigung einer Ansitzmöglichkeit die Waffe zu entladen. Eine Kombination mit Bewegungsjagden als Ansitz-Drückjagd ist möglich.

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Grundlagen

Allgemeines

  • Bei der Ansitzjagd wartet der Jäger auf das ziehende Wild an häufigen Aufenthaltsorten wie Wechseln oder Äsungsflächen.
  • Anstand: Anstellen des Jägers in der Nähe von Wildwechseln oder Äsungsplätzen unter Beachtung der Windrichtung (z.B. als Teil eines Pirschgangs).
  • Der Ansitz ist die häufigste Jagdart.

Tagesansitz

  • Vorwiegend morgens, abends und nach Regenfällen
  • Bejagung von Schalenwild

Nachtansitz

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Ansitzplatz

Allgemeines

  • Gute Deckung
  • Windrichtung beachten
  • Gutes Schussfeld

Schussschneisen

  • Dienen der Verbesserung des Schussfeldes.
  • Künstliche Anlage bei Maisfeldern und großen Dickungen.
  • Kann im Wald als Äsungsstreifen genutzt werden.
  • Krähenfüße:

Ansitzeinrichtungen

Hoher AnsitzNiedriger Ansitz
Beispiele
  • Leitern
  • Hochsitze
  • Kanzeln
  • Sitzstock
  • Erdsitz
  • Jagdstand
  • Ansitzschirme
Bejagtes Wild
Vorteile
  • Kugelfang → Sicherheit
  • Sicheres Ansprechen → Wahlabschuss
  • Geringe Windanfälligkeit → Jagderfolg
  • Bewegungen des Jägers werden weniger vom Wild wahrgenommen
  • Bessere Treffpunktlage bei aufgelegter Waffe
  • Einfacher Aufbau
  • Häufig Sichtschutz
AbbildungGeschlossene KanzelErdsitzMobile Deckung

Hohe Ansitze

  • Leitern: An Bäume angelehnte Ansitzeinrichtungen
    • Nägel können sich durch Baumbewegungen lösen
    • Baumbewegungen können die Schussabgabe beeinträchtigen
  • Hochsitze
  • Kanzeln

MetallleiterLeiterhochsitzGeschlossene Kanzel

    Ansitzbau

    • Eng gewachsenes Holz: Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie
    • Ungeeignet sind: Erle, Weymouthskiefer, Buche und Birke
    • Verwendung von Naturmaterialien
    • Bau der Leiter
      • Anstellwinkel von ca. 70°
      • Sprossen sollten seitlich über Leiterholme überstehen
    • Einfügung in das Landschaftsbild
    • Abbau nicht mehr benötigter Hochsitze

    Rechtlicher Hintergrund

    • Vor dem Bau ist die Einwilligung des Grundstückseigentümers notwendig.
      • Ggf. ist eine Entschädigung zu zahlen
    • Jagdliche Einrichtungen sind das Eigentum des Pächters.
    • Bei Weiterverpachtung müssen die Einrichtungen abgebaut oder überlassen werden.

    Unfallverhütungsvorschrift

    • Siehe auch: Unfallverhütungsvorschrift: § 7 Hochsitze
    • Prüfung auf Sicherheitsmängel
      • Vor jeder Benutzung
      • Mindestens einmal jährlich
    • Sprossen müssen fest mit Leiterholmen verbunden sein und nach unten abgestützt sein
      • Nur an geneigt stehenden Leitern zulässig
      • Korrekt: Einkerbung der Leiterholme
        • Verwendung von Stülpnägeln oder Metallwinkeln
      • Falsch: aufnageln von Sprossen
    • Unverzüglicher Austausch mangelhafter Teile

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    Bejagung nach Wildart

    WildartFlächeBesonderheiten
    Schalenwild
    • Bei häufigem Ansitz am gleichen Ort kann ein erhöhter Jagddruck entstehen.
    Fuchs
    • Vor allem während der Ranzzeit, im Winter und während der Aufzuchtzeit.
    • Häufig Kombination mit Lockjagd.
    Tauben
    • Wichtig ist eine gute Deckung.
    • Häufig Kombination mit Lockjagd
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