Zusammenfassung
Die Drückjagd gehört zu den Bewegungsjagden bei der das Wild vor allem durch Treiber und auch durch Hunde aus Tageseinständen herausgedrückt wird. Das bejagte Gebiet wird von Jägern umstellt und das möglichst vertraut wechselnde Wild bejagt. In der Regel werden Drückjagden als Gesellschaftsjagden ausgeübt. Das Ziel ist es eine große Wildstrecke in kurzer Zeit zu erreichen. So können Abschusspläne erfüllt werden und trotzdem dem Wild ausgiebige Ruheintervalle gewährt werden.
Grundlagen
Allgemeines
- Bei einer Drückjagd wird das Wild von Treibern und teilweise Hunden aus Tageseinständen rausgedrückt, während die Jäger um das bejagte Gebiet aufgestellt sind und wechselndes Wild bejagen.
- Gesellschaftsjagd (selten Einzeljagd)
Ziele
Voraussetzungen
- Kenntnis von Einständen, Wechseln und Pässen
- Behutsames Hochmachen (Husten, Sprechen) → Vertrautes Wechseln
- Wenige Treiber
Bejagte Fläche
- Hauptsächlich im Wald
- Tageseinstände und Dickungen
Bejagtes Wild
- V.a. Schalenwild
- Schonung von Leittieren
- Fuchs (erfolgversprechender mit wenig Treibern)
Organisation
Sicherheit
- Hohe Gefahr durch Büchsengeschosse
- Einweisung zur Schussrichtung
- Kugelfang bedenken
Anstellen
- Anstellen ist das Zuweisen der Stände an die Schützen bei Gesellschaftsjagden durch den Jagdleiter oder eine revierkundige Person.
- Lautlos
- Gegen den Wind
Stand
- Der Stand ist der Aufenthaltsort des Jägers bei Gesellschaftsjagden.
- Möglichst an Wildwechseln
- Verständigung mit dem Nachbarschützen nach Einnahme des Standes
- Darf nicht vor Jagdende verlassen werden (meist nach Uhrzeit)
- Bei nicht tödlichen Schüssen wird der Anschuss erst nach Abblasen der Jagd verbrochen.
- Dann Jagdleiter informieren und der Nachsuche bereitstellen
Voraussetzungen
Wildbrethygiene
- Bergung von schwerem Wild muss geplant werden.
- Rechtzeitige Möglichkeit Wild aufzubrechen, um die Wildbrethygiene einzuhalten.
- Jagddauer möglichst unter 2 Stunden → Aufbrechen innerhalb von 3 Stunden
- Ausreichende Kühlmöglichkeiten
Arten der Drückjagd
Klassische Drückjagd
Allgemeines
- Treiber drücken durch Tageseinstände
- Schützen besetzen die Wechsel
Organisation
- Berücksichtigung der Landesgesetze zur Anzahl der Treiber
Hunde
Ansitzdrückjagd
Allgemeines
- Kombination aus Ansitz und Drückjagd
- Ziel: Große Wildstrecke an einem Tag
Bejagte Fläche
- Große Gebiete
- Revierübergreifend → Hegegemeinschaften
- Vielzahl an Einständen und Dickungen
Organisation
- Versorgung des Wildes (Aufbruch)
- Aufbrechpause nach 2 Stunden zur Einhaltung der Wildbrethygiene
- Transport des Wildes
- Nachsuchengespanne (Spezialisten)
Einzeldrückjagd
Riegeljagd
Bei der Riegeljagd wird das bejagte Gebiet „abgeriegelt“, indem die Zwangswechsel (→ Riegel) von Schützen abgestellt werden. Das bietet sich aufgrund der Topographie vor allem im Gebirge an.
- Bejagte Wildarten: Schalenwild (Rotwild, Rehwild, Gams), Fuchs
- Schützenstand an Wechseln, Engstellen (z.B. Schluchten)
- Anwendung: Gebirge
/Wald (kleines Gebiet) - Besonderheiten: Wenig Treiber, wenig Schützen, keine (bzw. selten) Hunde → Langsames und ruhiges Treiben
Lappjagd
- Drückjagd, bei der das bejagte Gebiet mit Leinen und Lappen abgehangen wird, um das bejagte Wild in bestimmte Richtungen zu lenken.
- Historisch bei der Jagd am adligen Hof ausgeübt
- Heutzutage jagdlich nicht relevant