Drückjagd cover

Drückjagd

Letzte Aktualisierung: 15.06.2023

Zusammenfassung

Die Drückjagd gehört zu den Bewegungsjagden bei der das Wild vor allem durch Treiber und auch durch Hunde aus Tageseinständen herausgedrückt wird. Das bejagte Gebiet wird von Jägern umstellt und das möglichst vertraut wechselnde Wild bejagt. In der Regel werden Drückjagden als Gesellschaftsjagden ausgeübt. Das Ziel ist es eine große Wildstrecke in kurzer Zeit zu erreichen. So können Abschusspläne erfüllt werden und trotzdem dem Wild ausgiebige Ruheintervalle gewährt werden.

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Grundlagen

Allgemeines

  • Bei einer Drückjagd wird das Wild von Treibern und teilweise Hunden aus Tageseinständen rausgedrückt, während die Jäger um das bejagte Gebiet aufgestellt sind und wechselndes Wild bejagen.
  • Gesellschaftsjagd (selten Einzeljagd)

Ziele

  • Vertraut ziehendes Wild → Gute Schussbedingungen
  • Große Wildstrecke in kurzer Zeit

Voraussetzungen

  • Kenntnis von Einständen, Wechseln und Pässen
  • Behutsames Hochmachen (Husten, Sprechen) → Vertrautes Wechseln
    • Wenige Treiber

Bejagte Fläche

  • Hauptsächlich im Wald
  • Tageseinstände und Dickungen

Bejagtes Wild

  • V.a. Schalenwild
    • Schonung von Leittieren
  • Fuchs (erfolgversprechender mit wenig Treibern)
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Organisation

Sicherheit

Anstellen

Stand

  • Der Stand ist der Aufenthaltsort des Jägers bei Gesellschaftsjagden.
  • Möglichst an Wildwechseln
  • Verständigung mit dem Nachbarschützen nach Einnahme des Standes
  • Darf nicht vor Jagdende verlassen werden (meist nach Uhrzeit)
  • Bei nicht tödlichen Schüssen wird der Anschuss erst nach Abblasen der Jagd verbrochen.
    • Dann Jagdleiter informieren und der Nachsuche bereitstellen

DrückjagdbockDrückjagdbock

Voraussetzungen

  • Deckung vor dem Wild
  • Gutes Schussfeld
    • Nicht in Richtung von Treibern
    • Schießen in das Treiben nur mit Genehmigung des Jagdleiters und bei gewährleisteter Sicherheit
  • Gewisse Distanz vom Treiben, da sonst hochflüchtiges Wild anwechselt.

Wildbrethygiene

  • Bergung von schwerem Wild muss geplant werden.
  • Rechtzeitige Möglichkeit Wild aufzubrechen, um die Wildbrethygiene einzuhalten.
    • Jagddauer möglichst unter 2 Stunden → Aufbrechen innerhalb von 3 Stunden
  • Ausreichende Kühlmöglichkeiten

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Arten der Drückjagd

Klassische Drückjagd

Allgemeines

  • Treiber drücken durch Tageseinstände
  • Schützen besetzen die Wechsel
Klassische Drückjagd

Organisation

  • Berücksichtigung der Landesgesetze zur Anzahl der Treiber

Hunde

Ansitzdrückjagd

Allgemeines

  • Kombination aus Ansitz und Drückjagd
  • Ziel: Große Wildstrecke an einem Tag

Bejagte Fläche

  • Große Gebiete
  • Revierübergreifend → Hegegemeinschaften
  • Vielzahl an Einständen und Dickungen

Organisation

Einzeldrückjagd

  • Vorwiegend Fuchsjagd
  • Fläche: Schilf, Dickung
  • ≥1 Treiber
  • ≥1 JägerLeises Anstellen
  • Keine Hunde

Riegeljagd

Bei der Riegeljagd wird das bejagte Gebiet „abgeriegelt“, indem die Zwangswechsel (→ Riegel) von Schützen abgestellt werden. Das bietet sich aufgrund der Topographie vor allem im Gebirge an.

  • Bejagte Wildarten: Schalenwild (Rotwild, Rehwild, Gams), Fuchs
  • Schützenstand an Wechseln, Engstellen (z.B. Schluchten)
  • Anwendung: Gebirge/Wald (kleines Gebiet)
  • Besonderheiten: Wenig Treiber, wenig Schützen, keine Hunde → Langsames und ruhiges Treiben

Lappjagd

  • Drückjagd, bei der das bejagte Gebiet mit Leinen und Lappen abgehangen wird, um das bejagte Wild in bestimmte Richtungen zu lenken.
  • Historisch bei der Jagd am adligen Hof ausgeübt
  • Heutzutage jagdlich nicht relevant
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