Büchsenmunition wird für Waffen mit gezogenen Läufen (Büchsen) zum Verschießen von Einzelgeschossen verwendet. Die Patronen bestehen aus dem Geschoss, einer Patronenhülse, der Treibladung und einer Zündung. Die Zündung nimmt die Energie des Schlagbolzens auf und entzündet die Treibladung. Die Patronenhülse überträgt die Energie auf das Geschoss. Je nach Geschosswirkung und Energieabgabe im Ziel wird zwischen Voll-, Deformations- und Zerlegungsgeschossen unterschieden. Für eine waidgerechte Bejagung sind auch Kenntnisse zu den Kalibern der Munition notwendig.
Aufgrund der technischen Entwicklung bei den Auszieherkonstruktionen wird die Waffenzuordnung von Patronen mit und ohne Rand zunehmend aufgehoben.
Berdan-Zündung | Boxer-Zündung (Amboss-Zündung) | |
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Amboss |
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Zündlöcher |
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Verwendung |
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Für die jagdliche Verwendung müssen Geschosse gewisse Anforderungen erfüllen. Aus diesen Anforderungen leitet sich die Form, das Material und der Aufbau moderner Geschosse ab.
Bleihaltige Munition ist aufgrund möglicher Gesundheitsschäden in die Kritik geraten. Diese betreffen den Schützen direkt und bedeuten eine Gefährdung von Grundwasser, Wildtieren und Menschen, die Wildbret verzehren. Jagdlich wird bleifreie Munition wegen möglicherweise geringerer Tötungskraft häufig kritisiert. Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde hat hierzu einen spannenden Bericht geschrieben, der den Einsatz von bleifreier Munition für die Bejagung von Schalenwild als waidgerechte Möglichkeit bewertet (PDF-Download ).
Aufbau | Merkmale | Abbildung |
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Vollmantelgeschoss | ||
Teilmantelgeschoss |
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Massivgeschoss (Solid) |
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Vollmantelgeschosse | Deformationsgeschosse | Zerlegungsgeschosse | |
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Geschossaufbau |
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Wirkung |
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Energieabgabe |
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Tötungskraft |
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Splitterung |
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Eindringtiefe (→Durchschlagskraft) |
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Ausschuss |
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Wildbret/Balg |
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Hinterlandgefährdung |
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Verwendung |
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Beispiele |
| Mit Blei
Bleifrei
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Die Übergänge der Geschosswirkung sind fließend. Bei einem Restkörper <70 % spricht man von Zerlegungsgeschossen, >70 % von Deformationsgeschossen und der Restkörper von Vollgeschossen sollten nahe 100 % sein.
Das Deutsche Jagdgesetz arbeitet mit Millimeter und nicht in Zoll. Das ist zum Beispiel für das Mindestkaliber wichtig. Deshalb solltest du von Zoll in Millimeter umrechnen können. Deshalb die Frage: Wie viel sind .308 Zoll in Millimetern?
? Zoll x 25,4 mm = ? mm
Abbildung | Beschreibung |
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In der mündlichen Jägerprüfung werden manchmal die beiden Patronen vorgelegt und man muss den Unterschied beschreiben.
Bei jedem Wechsel der Munition sollte die Treffpunktlage durch einen Kontrollschuss überprüft werden.
Verwendung | Kaliber | Geschossdurchmesser (in mm) |
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Raubwild | .22 Win. Magnum | 5,7 |
.22 Hornet | 5,7 | |
.222 Rem. | 5,7 | |
5,6 × 50 (R) Mag. | 5,7 | |
.243 Win. | 6,2 | |
Schalenwild | 6,5 × 57 (R) | 6,7 |
.270 Win. | 7,1 | |
7 × 57 (R) | 7,25 | |
7 × 64 | 7,25 | |
.30-06 Springfield | 7,62 | |
.308 Win. | 7,62 | |
8 × 57 I(R)S | 8,22 | |
8 × 68 S | 8,22 | |
9,3 × 62 | 9,30 |
Das Bundesjagdgesetz schreibt gewisse Mindestanforderungen an die Auftreffenergie (E100) und das Kaliber von Munition vor. Diese Mindestkaliber sind mit der Jagd auf ausgewählte Wildarten verknüpft und werden in den sachlichen Verboten festgelegt (§ 19 BJG ).
Wildart | „Rehwildkaliber“ | „Hochwildkaliber“ oder Schalenwildkaliber |
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Auftreffenergie auf 100 m (E100) |
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Mindestkaliber (Geschossdurchmesser) |
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Besonderheiten |
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Die Försterpatrone wird häufig in der mündlichen Jägerprüfung besprochen. Deshalb wird auf dieses Beispiel besonders eingegangen.