Das Damwild war in Mitteleuropa ausgestorben, bis die Römer es vor etwa 2.000 Jahren wieder als Opfertier einführten. Im Mittelalter war es eine Kostbarkeit des Adels. Typisch sind das weiß gefleckte Sommerkleid und das schaufelartige Geweih der Hirsche. Ansonsten ähneln sie im Verhalten dem Rotwild bei allerdings schwächerem Körperbau. Niedrigere Ansprüche als das Rotwild ermöglichen eine Gehegehaltung des Damwilds. Bei der Flucht sind die Hüpfsprünge mit gerade gestrecktem Wedel charakteristisch.
- Siehe: Begriffe beim Rotwild
- Verfärbt zweimal jährlich im Frühjahr und Herbst
- Beide Geschlechter sind gleich gefärbt.
Besonderheiten:
- Siehe: Körperteile des Rehwildes
- April
/Mai: Geweihabwurf - Juni
/Juli: Folgegeweih - August
/September: Fegezeit - Schmalspießer verfegen ihr Geweih bereits im Mai
/Juni und damit deutlich früher als die älteren Damhirsche. - Der Grundsatz „Alt fegt vor jung“ gilt für Damwild also nicht.
MerkhilfeDAM → Drop April
- Schaufeln mit Schaufelenden
- Nach hinten ziehender Dorn
/Sporn - Zwiebeln: Kolbenartige Verdickung an der Geweihbasis bei Spießern (1. Kopf, 2. Lebensjahr)
- Die Rosenstöcke bilden sich im Winter des 1. Lebensjahres.
- Das Erstlingsgeweih (→ 1. Kopf) wird im 2. Lebensjahr geschoben.
- Es hat keine Rosen.
- Stattdessen ist die Basis verdickt, was als Zwiebeln bezeichnet wird.
Bewertung der Entwicklung
- Siehe: Wiederkäuergebiss
MerkeDer Unterschied im Vergleich zum Dauergebiss des Rotwildes ist das Fehlen der Eckzähne im Oberkiefer (Grandeln).
Die Altersschätzung beim Damwild funktioniert ähnlich wie beim Rotwild mit den Molaren. Dazu merken wir uns, wann die Molaren schieben.
Falls du das Alter noch etwas genauer bestimmen möchtest, kannst du dir merken:
- 8. Monat: Wechsel der I1 – I3
- 16. Monat: Wechsel des C
- 24. Monat : Wechsel des P2 – P4
- 26. Monat: Vollständiges Dauergebiss
- Zwischentyp der Wiederkäuer
- Tendenz zum Raufutter
/Grasfresser - Knospen, Gräser, Kräuter, Blätter
- Pilze, junge Triebe (→ Verbissschäden), Rinde (weniger Schälschäden als Rotwild)
- Getreide, Kartoffeln, Rüben
- Kastanien, Eicheln, Bucheckern
- Dem Rotwild ähnlich, nur kleiner und ohne Geschlechterunterschiede
- Biotoptyp
- Offene parkähnliche Landschaften
- Feldgehölze
- Mischwälder mit Feld- und Wiesenflächen
- Anpassungsfähig und robust (geringe Krankheitsanfälligkeit)
- Geringere Ansprüche als Rotwild (→ Gehegehaltung)
- Deutschland: Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern
- Leben in Rudeln mit Geschlechtertrennung
- Damhirsche: Rudel und kleinere Trups, ältere Hirsche auch allein
- Weibliches Damwild ganzjährig in Rudeln
- Tagaktiv
- Suhlt nicht
- Flüchtig mit gerade gestrecktem Wedel und charakteristischen Luftsprüngen (Hüpfsprünge)
- Brunftzeit: Oktober
/ November - Brunftplatz: Altholz
- Brunftschrei: Schreien, Knören oder Rülpsen
- Brunftkampf: Häufiger als Rotwild
- Brunftkuhlen: Vertiefungen, die an den Brunftplätzen von den Damhirschen mit den Vorderläufen in den Boden gestampft werden
- Tragzeit: 7,5 Monate
- Setzzeit: Juni, seltener Juli
- 1 Kalb, selten 2 Kälber pro Alttier
Es müssen sich nur zwei Dinge gemerkt werden:
- Setzzeit: Mai
/Juni - Brunft: Oktober
/November
Daraus können die Tragzeit, das Fegen und das Abwerfen abgeleitet werden.
- Siehe: Jahresverlauf des Rehwildes
Sinnesorgane
Tritt
- Vergleich zum Rotwild: Schmaler und spitzer
- Ballengröße etwa ½ der Gesamtfläche
Fährte
- Vertraut ziehend: ähnlich dem Rotwild
- Flüchtig: Hüpfsprünge bei denen alle vier Läufe gleichzeitig aufgesetzt werden