Die Trichinenuntersuchung oder Trichinenschau ist ein wichtiger Test, um sicherzustellen, dass verzehrtes Fleisch frei von Trichinen ist. Trichinen sind Parasiten, die beim Verzehr von Fleisch von Aasfressern und Allesfresser (v.a. Schweinefleisch) zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen können. Daher ist es wichtig, dass Fleischproduzenten (wie z.B. Jäger) regelmäßig Trichinenuntersuchungen durchführen, um sicherzustellen, dass das verkaufte Fleisch bedenkenlos zu verzehren ist. Hierzu werden Trichinenproben entnommen, welche dann untersucht werden.
Was sind Trichinen?
Trichinen sind Würmer, die sich in Darm (→ Darmtrichinen) und im Muskel (als Larven) absetzen. Sie können beim Verzehr von infiziertem Fleisch in den menschlichen Körper gelangen und dort zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Symptome einer Trichinose, die durch den Verzehr infizierter Trichinen verursacht werden, können Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit und Durchfall sein. In schwerwiegenden Fällen kann es auch zu Herz- und Lungenproblemen kommen.
Warum ist eine Trichinenuntersuchung wichtig?
Eine Trichinenuntersuchung ist wichtig, um die Sicherheit des verzehrten Fleischs zu garantieren. Bei Wildbret vom Schwarzwild, Waschbär und Dachs (→ Allesfresser) ist sie sogar gesetzlich vorgeschrieben, wenn das Fleisch zum Verzehr durch den Menschen vorgesehen ist. Auf diese Weise werden gesundheitliche Probleme bei den Konsumenten vermieden und das Vertrauen in Wildbret als hochwertiges Produkt aufrechterhalten.
Wie wird eine Trichinenuntersuchung durchgeführt?
Eine Trichinenuntersuchung wird mit einer Fleischprobe durchgeführt. Hierzu wird die Muskulatur von Zwerchfellpfeiler und Vorderlauf entnommen und untersucht, um festzustellen, ob Trichinen vorhanden sind. Im Anschluss wird das Wild mit Wildmarke und Wildursprungsschein gekennzeichnet. Der Wildursprungsschein weist zusammen mit der Wildmarke die Zugehörigkeit von Wild und Trichinenprobe nach. Er ist damit eine Voraussetzung für das Inverkehrbringen des Wildbrets im Rahmen der Trichinenuntersuchung (§ 4a Tier-LMHV). Ein Wildursprungsschein kann auch in digitaler Form eingereicht werden.
Wer darf eine Trichinenprobe entnehmen?
Primär wird die Trichinenprobe durch den amtlichen Tierarzt entnommen. Jägern wird jedoch in aller Regel die Probenentnahme für erlegtes Wild (z.B. Schwarzwild und Dachs) vom Veterinäramt übertragen.
Hierzu müssen sowohl die persönliche Zuverlässigkeit und die Sachkunde des Jägers sichergestellt sein. Die Sachkunde gilt je nach Bundesland bereits durch das Bestehen der Jägerprüfung oder erst durch die Teilnahme an einer speziellen Schulung als erfüllt. Außerdem muss der Jäger einen aktuellen Jagdschein gelöst haben.
Fazit
Zusammenfassend ist eine Trichinenuntersuchung also ein wichtiger Test, um zu garantieren, dass das verzehrte Fleisch sicher ist. Zur Vorbeugung gilt es trichinöses Fleisch fachgerecht zu beseitigen und tote Füchse nicht auf dem Luderplatz auszulegen. Im jagdlichen Alltag ist die Trichinenschau beim Schwarzwild zum Schutz des Menschen verpflichtend.