Zusammenfassung
Die Jagdhundeausbildung beginnt bereits mit der Geburt. In den ersten sieben Lebenswochen durchläuft der Welpe die Prägungsphase, welche wesentlich das Wesen des Hundes beeinflusst und somit vom Züchter betreut wird. Die Ausbildungsgrundlagen wie Gehorsam und Führigkeit werden meist durch den Hundeführer erarbeitet. In der Grundausbildung werden einfache Kommandos wie „Sitz“ und „Fuß“ erarbeitet. Auch die Schussgewöhnung sollte frühzeitig und schrittweise erfolgen. Die jagdliche Abrichtung erfolgt später, obwohl die Voraussetzungen hierzu bereits früh erarbeitet werden.
Entwicklungsphasen
Allgemeines
- Jagdhundeausbildung beginnt mit der Geburt
- Klassische Erziehung (Kommandos, Rufname) beginnt mit der Abgabe des Welpen (ca. 8. Woche)
- Grundlagen werden in den Entwicklungsphasen ausgebildet
Erziehungsgrundsätze
- Konsequenz
- Lob
- Sozialisierung durch Zuneigung und Vertrauen
Übersicht
- Fließende Übergänge der Ausbildung
Wesen
- Das Wesen eines Hundes ist die Gesamtheit der angewölften und erworbenen Verhaltensweisen eines Hundes.
- Prägungsphase entscheidend für die Entwicklung des Wesens
Wesensfestigkeit
- Ausgewogenheit und Gelassenheit des Hundes bei ungewöhnlichen Ereignissen
- Standruhe: Ruhiges Verhalten des Hundes beim Führer trotz jagdlichen Einsatzes
Wesensschwäche
- Reizbarkeit und Überreaktion bei ungewöhnlichen Ereignissen
- Beispiele
- Bissigkeit, Angstbeißen
- Gewitter-
/Schussscheue - Wildscheue
Ausbildungsgrundlagen
Grundbegriffe
Abrichtung
- Definition: Ausbildung des Jagdgebrauchshundes
- Grundlage ist der Gehorsam
/Appell
Führigkeit
- Definition: Bereitschaft des Hundes mit seinem Führer in Kontakt zu sein
- Blickkontakt durch den Hund (z.B. beim An- und Ableinen)
- Kontakt wird auch auf Distanz gesucht
Gehorsam
- Definition: Bereitschaft des Hundes, sich dem Kommando des Führers zu unterwerfen
- Muss erarbeitet werden, da Interessen von Hund und Führer sich häufig unterscheiden
Grundsätze
- Einsilbige Kommandos
- Immer gleiche Kommandos
- Genaue Befolgung beobachten
- Kommandos einzeln (nicht in als Teil eines Satzes)
Techniken
Lob
- Bei Gehorsam
- Beispiele
- Freundlicher Ton
- Streicheln
- Belohnung
Bestrafung
- Unmittelbar beim Ungehorsam
- Keinesfalls Schlagen mit Leine oder Hand!
- Beispiele
- Scharfer Ton (Pfui)
- Leinendruck
Hilfsmittel
Halsbänder
Leinen
Weitere Hilfsmittel
- Hundepfeife
Apportier-Dummys
Apportier-Dummys gibt es in vielen verschiedenen Varianten und Gewichten. Die Wahl des Dummys für das Apportiertraining hängt von der Hunderasse und der Größe des Hundes ab.
Ausbildungsphasen
Grundausbildung
- Beginn mit der Sozalisierungsphase (8. Woche)
- Übungen zunächst an der Leine
- Übungen zunächst ohne Ablenkungen
Kommandos
- „Sitz“
- „Halt“
/ „Down“ → Trillerpfiff - Niederlegen mit dem Kopf zwischen den Beinen
- Dient der Unterordnung des Hundes
- „Platz“
/ „Ablegen“ - Niederlegen und Ausharren des Hundes an einer befohlenen Stelle
- Im Anschluss Abholen vom Ablegeplatz
- „Fuß“
Leinenführigkeit
- Kommando: „Fuß“
/ „Bei Fuß“ - Ausführung
- Links vom Führer
- Kopf auf Kniehöhe
- Hindernisse überspringen
- Setzen beim Halten
- Frei (ohne Leine) bei Fuß entwickelt sich aus guter Leinenführigkeit
Schussgewöhnung
Schussscheue
- Wesensschwäche des Hundes, welche bei Schussabgabe zur panischen Flucht führt
- Aufsuche vertrauter Personen oder des Autos
- In der Regel keine Rückkehr zum Führer
- Jagdlich ungeeignet
Schussempfindlichkeit
- Schussabgabe führt zum Abbruch der Arbeit
- Aufsuche des Führers
- Fortführung der Arbeit je nach Stärke der Schussempfindlichkeit möglich
Schusshitze
- Unerwünschtes Verhalten des Jagdhundes, wenn er direkt nach der Schussabgabe dem Wild hinterherjagt und den Gehorsam verliert
- Schuss wird mit erlegtem Wild verknüpft
- Ursächlich häufig geringer Grundgehorsam
- Jagdlich ungeeignet