Jagdhundeprüfung cover

Jagdhundeprüfungen

Letzte Aktualisierung: 26.04.2023

Zusammenfassung

Das Prüfungswesen für Jagdhunde ist das Fundament eines Jagdgebrauchshundes. Während ein Jagdhund nur eine züchterische Rasse ist, ermöglichen Jagdhundeprüfungen die Feststellung der Leistungsfähigkeit eines Jagdgebrauchshundes. Die Basis bilden die Jagdeignungs- oder Brauchbarkeitsprüfungen zur Feststellung von gewissen Mindestanforderungen. Hierauf bauen die Leistungsprüfungen auf, welche auf Vielseitigkeit und spezielle Jagdarten prüfen. Je nach Rasse werden auch Prüfungen unterschiedlicher Zuchten wie z. B. der Vorstehhunde durchgeführt.

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Organisation

Jagdgebrauchshundeverband (JGHV)

  • Dachorganisation des deutschen Jagdhundewesens
  • Eintragung von Hunden mit Prüfungsnachweisen im Deutschen Gebrauchshundestammbuch (DGStB)

Mitglieder

Zuchtvereine

  • Geplante Zucht von Hunden
  • Eintragung von Hunden in das Zuchtbuch

Prüfungsvereine

  • Nachweis brauchbarer Jagdhunde
  • Prüfungen (insbesondere der JGHV)

Prüfungsarten

  • Brauchbarkeitsprüfungen: Erfüllung von Mindestanforderungen zur jagdlichen Brauchbarkeit nach Jagdgesetz
  • Leistungsprüfungen: Prüfung von Bestandteilen der Jagdausübung
    • Im praktischem Jagdbetrieb
    • In simulierten Situationen
  • Zuchtprüfungen: Prüfungen angepasst an spezielle Rassen (z.B. Vorstehhunde)
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Brauchbarkeitsprüfung

Allgemeines

  • Synonym: Jagdeignungsprüfung (JEP), Brauchbarkeitsprüfung (BP)
  • Feststellung der jagdlichen Brauchbarkeit nach Jagdgesetz → Erfüllung von Mindestanforderungen
  • Zulassung nur von durch den Jagdgebrauchshundeverband (JGHV) anerkannten Jagdhunderassen
  • Veranstalter: Landesjagdverbände und Kreisjägerschaften
  • Auftrag durch die Unteren Jagdbehörden
  • Insbesondere Arbeit nach dem Schuss

Prüfungsfächer

Die Prüfungsordnungen für die Brauchbarkeitsprüfung unterscheiden sich in den verschiedenen Bundesländern. Die folgenden Punkt geben eine Richtung vor, können jedoch nicht die Prüfungsordnung in jedem Bundesland abbilden. Am besten schaust du dir die Prüfungsordnung in deinem Bundesland an.

  1. Gehorsam
    1. Allgemeiner Gehorsam/Appell: Folge leisten des Hundes auf Pfiff, Zuruf oder Zeichen.
    2. Schussfestigkeit
    3. Verhalten auf dem Stand
    4. Leinenführigkeit
  2. Schweißarbeit/Fährtenarbeit
  3. Verlorenbringen
    1. Haarwild
    2. Federwild
      • Hund darf bis zu 3-mal angesetzt werden
  4. Wasserarbeit

Versagen der Brauchbarkeit

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Leistungsprüfungen

Allgemeines

  • Zweck: Feststellung der Brauchbarkeit für vielseitige Jagd
  • Es gibt Spezialprüfungen für Erdhunde und Schweißhunde.

Verbands-Gebrauchsprüfung (VGP)

Prüfungsfächer

  1. Gehorsam
  2. Waldarbeit
  3. Feldarbeit
  4. Wasserarbeit

Verbandsprüfung nach dem Schuss (VPS)

Verbands-Schweißprüfung (VSwP)

  • Leistungsprüfung und Ergänzungsprüfung
  • Frei für alle Jagdhunderassen
  • Voraussetzungen
    • Mindestalter 24 Monate
    • Zuchtbucheintrag

Prüfung

  • Schalenwild
  • Kunstfährte ≥1000 m
    • ¼ Liter Schalenwildschweiß
  • Im Wald
  • 3 Haken mit rechtem Winkel und 2 Wundbetten
  • Stehzeit: 20 Stunden oder 40 Stunden

Verlorenbringen (Vbr)

Bringtreue (Btr)

  • Bringen eines ausgelegten Fuchses
  • Ohne Aufforderung
  • Kalter Fuchs → ausgelegt vor ≥ 2 Stunden

Härtenachweis (H)

Armbruster-Halteabzeichen (A. H.)

  • Gehorsamsnachweis am Hasen im freien Feld
    • Hund lässt sich Abrufen und hetzt nicht hinterher
  • Danach gute Spurarbeit am selben Hasen
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Zuchtprüfungen

Allgemeines

  • Prüfung durch den Zuchtverein
  • Prüfung von rassetypischen Eigenschaften
    • körperliche Merkmale und Wesensmerkmale
    • Anlagen des Hundes

Vorstehhunde

Übersicht

AnlageprüfungenLeistungsprüfungen
PrüfungVJPHZPVGPBPVPS
StatusLehrlingsprüfungGesellenprüfungMeisterprüfungLandesspezifischBundeseinheitlich
InhaltArbeit vor und nach dem SchussArbeit nach dem Schuss
Fächer
  • Feld
  • Feld
  • Wasser
BrauchbarkeitNoch nicht brauchbarBrauchbar

Verbands-Jugendprüfung (VJP)

  • Anlagenprüfung
  • Speziell für Vorstehhunde
  • Durchführung im Frühjahr
    • Zulassung von Hunden, die im Vorjahr (oder drei Monate zuvor) gewölft wurden
  • Derby: Spezielle Frühjahrs-Zuchtprüfung des Deutsch-Kurzhaar-Verbandes

Körperliche Untersuchung

  • Gebiss – Gewünscht ist ein Scherengebiss
  • Augen
  • Hoden (bei Rüden)

Prüfungsfächer

Herbst-Zuchtprüfung (HZP)

  • Erweiterte Anlageprüfung
  • Bestehen bescheinigt nicht die Brauchbarkeit
    • Brauchbarkeit kann durch Zusatzprüfung erlangt werden
  • Speziell für Vorstehhunde
  • Durchführung im Herbst
    • Zulassung von Hunden die im Vorjahr (oder drei Monate zuvor) gewölft wurden
  • Hunde im 1. Feld (2. Lebensjahr, also 12 bis 24 Monate)
  • Solms: Spezielle Herbst-Zuchtprüfung des Deutsch-Kurzhaar-Verbandes

Prüfungsfächer

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Übersicht über die Jagdhundeprüfungen

InhaltZugehörige Prüfungen
Brauchbarkeitsprüfung

Arbeit nach dem Schuss:

  1. Gehorsam/Appell
  2. Schweißarbeit
  3. Verlorenbringen

Leistungsprüfungen

Abhängig von der Art der Prüfung

(z.B. Schweißarbeit, Verlorenbringen ...)

Zuchtprüfungen

Rassetypische Eigenschaften:

  • Körperliche Merkmale und Wesen
  • Anlagen des Hundes

Vorstehhunde:

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