Die Abzugseinrichtung verbindet den Abzug mit dem Schloss und dient der Auslösung des gespannten Schlosses. Es wird zwischen direkten und indirekten Abzügen unterschieden. Bei direkten Abzügen führt das Betätigen des Abzugs unmittelbar zum Schuss. Indirekte Abzüge sind Stecherabzüge, die eine Schussauslösung mit sehr geringem Abzugsgewicht ermöglichen.
Wir unterscheiden bei den Stechern Französische und Deutsche Stecher. Bei Französischen Stechern ist der Stecher direkt im Abzug verbaut. Der Deutsche Stecher hat hingegen ein extra Abzugszüngel hinter dem eigentlichen Abzug.
- Die Abzugseinrichtung löst das gespannte Schloss aus.
- Es gibt verschiedene Einteilungen von Abzügen, auf die wir genauer eingehen werden. Hierzu gehören:
- Doppelabzugsysteme und Einabzugsysteme
- Direkte Abzüge und Stecherabzüge
- Der Abzugswiderstand ist der am Abzug zu überwindende Widerstand, um einen Schuss auszulösen. Er wird als Abzugsgewicht angegeben.
- Idealer Abzugswiderstand ist abhängig vom Einsatzzweck
- Ein hoher Abzugswiderstand kann zum „Verreißen“ des Schusses führen.
Einflussparameter
Der Abzugswiderstand hängt vor allem von diesen 4 Faktoren ab:
- Form der Rast
- Stärke der Schlagfeder
- Überlappung von Rast und Abzugsstange
- Winkel der Rast
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- „Normalerweise“ hat jedes Schloss einen zugehörigen Abzug (2 Läufe → 2 Schlösser → 2 Abzüge = Doppelabzugsystem)
- Der hintere Abzug ist dem Lauf mit dem engeren Choke zugeordnet, weil der zweite Schuss meist weiter ist.
- Schussfolge (gilt auch für Einabzugsysteme)
- Bei Bockwaffen ist die Schussfolge unten, dann oben.
- Bei Doppelwaffen ist die Schussfolge rechts, dann links.
MerkhilfeRUV: Rechts Querflinte, Unten Bockflinte, Vorne Abzug
MerkhilfeHILOWEI: HInterer Abzug, Linker Lauf (Querwaffen), Oberer Lauf (Bockwaffen), WEIter Schuss = enger Choke.
- Bei Einabzugssystem löst ein Abzugmehrere Schlosse aus.
- Benötigt eine Umschaltung der Zuordnung von Abzug zu Schloss
- Manuelle Umschaltung → Auswahl des abgefeuerten Laufs durch den Schützen
- Automatische Umschaltung
MerkeWaffen mit mehreren Läufen und Schlossen bei nur einem einzelnen Abzug werden Einabzug-Systeme genannt.
- Moderne Flinten haben 1 Abzug für 2 Flintenläufe.
- Der zweite Schuss wird automatisch aus dem zweiten Lauf betätigt.
- Mit dem Umschaltschieber kann der erste Lauf manuell ausgewählt werden.
- Position des Umschaltschiebers
- Vor dem Abzug
- An der Schiebesicherung
- Problem: Zwei Abzüge für drei Läufe bzw. Schlosse
- Lösung:
- Der vordere Abzug kann sowohl den rechten Schrotlauf als auch den Kugellauf bedienen.
- Umschaltung von Schrotlauf auf Büchsenlauf mit Schieber möglich
- Auswahl der Schlosse mit dem Schieber
- Schieber vorne → Unterer Büchsenlauf (Kennzeichen „K“ wie Kugel)
- Schieber hinten → Rechter Schrotlauf (Kennzeichen „S“ wie Schrot)
- Hinterer Abzug → Linker Schrotlauf (wie bei der Doppelflinte)
- Einsteckläufe werden im rechten Schrotlauf eingebaut, da der Stecher auch für diesen Lauf genutzt werden kann.
- Die automatische Umschaltung kann mechanisch oder durch den Rückstoß erfolgen.
- Teilweise Umschaltschieber zur Wahl der Schussreihenfolge
- Ansonsten wird erst das untere und dann das obere Schloss ausgelöst.
- Vorteil
- Kein Umgreifen
- Schnellere Schussfolge
- Verwendung: Gleichkalibrige Waffen (Doppelflinten
/Doppelbüchsen, Bockflinten/Bockbüchsen)
- Vorweg bis zum Druckpunkt
- Schuss fällt nach Überwindung des Druckpunkts
- Vorteil: Kontrolliertere Schussauslösung
- Verwendung: Vorwiegend beim Militär und beim Sportschießen
- Stufenlose Verstellmöglichkeiten des Abzugs
- Häufig in Kombination mit Handspannsystemen
- Ersetzt in modernen Waffen die Stecherabzüge
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- Stecherabzüge sind indirekte Abzüge.
- Stecher reduzieren den Abzugswiderstand.
- Das Ziel ist die Optimierung der Treffpunktlage.
- Unterteilung in Rückstecher und Deutsche Stecher
- Bei kombinierten Waffen mit mehreren Abzügen und Stecher ist der Stecher immer als Rückstecher am vorderen Abzug untergebracht.
Das Entstechen ist ein Teil der Sicherheitsüberprüfung. Für diese halten wir uns an den Merkspruch SÖSEL. Dabei steht das zweite S für Stecherkontrolle.
- Feineinstellung des Abzugswiderstandes über die Stechereinstellschraube
- Rückstecher: Hinter dem vorderen Abzug
- Doppelzüngelstecher: Zwischen den Abzügen
- Einschraubtiefe bestimmt Überlappung von Stecherrast und Rastträger
- Hineindrehen → Geringer Abzugswiderstand
- Herausdrehen → Größerer Abzugswiderstand
- Uneingestochen sind die Abzugswiderstände teilweise sehr hoch.
- Zeitverlust durch das Einstechen
- Geräuschanfälligkeit (Klicken)
- Systemverwechslung
- Ungewollte Schussauslösung
- Schrotschuss anstelle von Einstechen
- Doppeln: Gleichzeitiges Lösen von zwei Schüssen aus unterschiedlichen Läufen bei einmaliger Betätigung des Abzugs