Außenparasiten

Letzte Aktualisierung: 13.08.2023

Zusammenfassung

Außenparasiten leben außen auf anderen Organismen wie zum Beispiel Zecken, Flöhe oder Läuse. Sie Schmarotzen dabei meist Blut oder auch Teile der Haut zur Ernährung. Meist ist ein geringer Befall nicht gesundheitsrelevant. Allerdings kann ausgeprägter Befall von vorerkrankten Tieren zu einer starken Beeinträchtigung führen. Neben der Erkrankung von Wild ist eine Kenntnis auch für Hundeführer unabdingbar. Teilweise können Zecken sogar den Menschen mit Krankheiten wie Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) und Borreliose infizieren.

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Flöhe

Allgemeines

  • Überleben lange ohne Wirt
  • Durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien

Floh

Krankheitsübertragung

Vorkommen

Lebensweise

  • Ernährung vom Blut der Wirtstiere
  • Drittes Beinpaar ermöglicht weite Sprünge → Übertragungsweg

Krankheitsbild

  • Juckreiz → Kratzen
  • Allergische Hautreaktion (Flohdermatitis)

Gegenmaßnahmen

Vorbeugung

  • Kontaktinsektizide für Hunde
    • Puder, Spray, Shampoo
    • Flohhalsbänder
  • Reinigung und Desinfektion von Hundelager, -zwinger und -hütte
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Läuse

Allgemeines

Echte LausNissen bei einem Frischling

Krankheitsübertragung

  • Haarlaus als Zwischenwirt des Kürbiskernförmigen Bandwurms
  • Überleben ohne Wirtstiere nur wenige Tage

Vorkommen

  • Haarlaus auch beim Hund
  • Läuse und Haarlinge: alle Haarwildarten
  • Federlinge: Vögel
  • Ausgeprägter Befall besonders bei schwachen Stücken
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Lausfliegen

Allgemeines

  • Ernährung von Blut

Lausfliege

Vorkommen

Lausfliegen bei einem Frischling

Lebensweise

  • Geschlechtsreife Lausfliegen fliegen ihre Wirtstiere an
  • Fliege krallt sich fest und wirft die Flügel ab (flügellose Überwinterung auf Wirtstier)
  • Weibchen bringen Larven zur Welt
  • Larven verpuppen sich im Boden
  • Puppen schlüpfen im Oktober/November und suchen erneut Wirtstiere
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Zecken

Allgemeines

  • Zählen zu Spinnentieren
  • Häufigste Art ist der Gemeine Holzbock
  • Durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien (Eier, Larven, Nymphen, adulte Zecken)
  • Wildbret von befallenem Wild ist genießbar
  • Gefahr für den Menschen durch Krankheitsübertragung bei Biss

Zecke (Gemeiner Holzbock)Mikroskopaufnahme einer ZeckeZecke vollgesaugt

Krankheitsübertragung

  • Übertragung von Krankheiten findet in der Regel erst 12 bis 24 Stunden nach Einnistung statt
  • Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) (Virus)
  • Borreliose (Bakterium)
    • Niedersachsen: ca. 25 % der Zecken durch Borrelien befallen
  • Tularämie
  • Babesiose

Vorkommen

  • Alle Tiere (v.a. Rehe)
  • Menschen

Zecke Fallwild

Lebensweise

  • Abstreifen von Gräsern bis max. 1 m Höhe auf geeignete Wirte
  • Blutsaugen

Krankheitsbild

  • Juckreiz
  • Hautrötung

Gegenmaßnahmen

Behandlung

  • Unmittelbare Entfernung mit Spitzpinzette oder Zeckenzange

Zeckenzange

Vorbeugung

  • FSME-Impfung für Menschen
  • Insektenabwehrmittel
    • Z. B.: abwehrende Halsbänder für Hunde
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Larvenbefall

Hautdasseln

Allgemeines

  • Larven der Dasselfliege
  • Genusstaugliches Wildbret nach Entfernung betroffener Teile

Vorkommen

Lebensweise

  • Flugzeit von Mai bis Juli
  • Eiablage an Flanken und Hinterläufen
  • Larven schlüpfen nach 3 bis 4 Tagen
  • Einbohren in die Haut (v.a. im Rückenbereich)
  • Überwintern unter der Haut (Dezember bis März)
  • Verlassen des Wirts durch Atemöffnung in der Decke im März/April

Krankheitsbild

  • Gekrümmter Rücken
  • Juckreiz → flächige Hautabschürfungen
  • Beulenartige Schwellungen
  • Beeinträchtigung nur bei starkem Befall

Befall mit Hautdassellarven beim Rehwild

Rachenbremsenlarven

Allgemeines

Vorkommen

Lebensweise

  • Rachenbremsen setzen ihre Larven von Juni bis August im Windfang des Wildes ab
  • Die Larven überwintern im Rachenraum.
  • Aushusten der Larven über die Nase im Frühjahr des Folgejahres (April bis Juni)
  • Die Larven verpuppen sich auf dem Boden und schlüpfen einen Monat später als adulte Rachenbremsen.

Krankheitsbild

  • Niesen, Husten und Kopfschleudern (v.a. im Frühjahr)
  • Eingeschränkte Atmung

Rachenbremsenlarven beim Rehbock

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Milben

Allgemeines

Haarbalgmilben

  • Schmarotzen in Haarbälgen und Talgdrüsen
  • Vorkommen: Haarwild, Hunde

Haarbalgmilben

Krankeitsbild: Krätze

  • Synonym: Rote Krätze
  • Sehr hartnäckig

Federmilben

  • Vorkommen: Federwild, Hausgeflügel, Fasane
  • Übertragung der Geflügelcholera

Grabmilben

Allgemeines

  • Synonym: Räudemilben

Vorkommen

Fuchs mit Räude

Lebensweise

  • Infektion durch direkten Kontakt oder indirekt über befallenes Lager
  • Graben Gänge in der Haut der DeckeHautzerstörung

Krankheitsbild: Räude

  • Definition: Entzündliche durch Grabmilben (Parasiten) hervorgerufene Hautveränderung mit Juckreiz und Haarausfall
  • Entzündete Haut mit dicken Schwielen
  • Struppiges Haar und Haarausfall
  • Eingeschränkter Allgemeinzustand
  • Verändertes Verhalten
    • Unruhe
    • Scheuert und kratzt sich aufgrund von Juckreiz
    • Verliert Scheu zum Menschen

Rehwild RäudeFuchs mit RäudeRäude bei einem Frischling

Gegenmaßnahmen

  • Intensive Bejagung erkrankter Stücke
    • Erlegte Stücke in ≥ 50 cm Tiefe vergraben
  • Vermeidung von Beunruhigung
  • Beseitigung von Fallwild
  • Wildbret genussuntauglich

Bei Räudemilben und Haarbalgmilben besteht für den Menschen eine erhöhte Ansteckungsgefahr.

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