Flächenschutz

header image

Flächenschutz umfasst den Schutz, die Pflege und die Entwicklung ökologisch wertvoller Flächen und Strukturen. Ziel ist der Erhalt von Lebensräumen, Artenvielfalt und Ökosystemleistungen sowie die der Durchgängigkeit der Landschaft. Für die Jagd ist zentral, weil er Lebensräume stabilisiert und vorbeugt.

stützt sich auf zwei Säulen:

  1. die Qualität der einzelnen Lebensräume und
  2. deren Vernetzung untereinander.

Lebensraum

Merkmale

Bedeutung für die Jagd

Flussaue

  • Dynamische Uferbereiche
  • Wechselnder Wasserstand
  • Sehr hohe Artenvielfalt
  • Lebensraum für und an Feuchtgebiete gebundene Arten

Naturnahe Wälder

Strukturreiche Kulturlandschaft

Flussaue

  • Problem: Flussbegradigungen und Deiche zerstören das dynamische der
  • Ziel: Wiederherstellung natürlicher
  • Vorteile
    1. Hochwasserschutz
    2. Artenvielfalt
    3. Grundwasserschutz

Totholz

sind abgestorbene oder Baumteile (z. B. Äste, Stämme, Stubben), die im verbleiben.

Bedeutung für Natur & Jagd:

  • Lebensraum für zahlreiche Organismen (z.B. und Pilze) und über 1.000 Tierarten (z. B. Spechte, Käfer,
  • Brut und Aufzucht vieler Tierarten
  • Erhöht die Artenvielfalt im

Ein vernetzt Lebensräume. Dadurch erhält es gesunde und genetisch diverse Wildpopulationen. Er wirkt der durch Straßen, Siedlungen und intensive Landwirtschaft entgegen. Das (§ 20 BNatSchG) sieht vor, dass ein mindestens 10 % der Landesfläche umfassen soll.

  • Verinselung: Isolation von Tierpopulationen, die einen Austausch von Erbmaterial erschwert
  • Maßnahmen zur Förderung:
    • Lineare Strukturen: , oder Uferrandstreifen schaffen direkte Verbindungen.
    • Trittsteinbiotope: Kleinere, nicht direkt verbundene Lebensräume (z.B. Feuchtbrachen, , die als „Rastplätze“ dienen.
    • Grünbrücken: Überführungen über große Verkehrsachsen (z.B. Autobahnen), um Lebensräume zu verbinden.
TippAls kannst du durch die Anlage und Pflege von , Blühstreifen und die Erhaltung von aktiv zum beitragen.

Kategorie

Zweck

Typische Einschränkungen

Bild

Naturschutzgebiet (§ 23 BNatSchG)

  • Schutz von Natur und Landschaft zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften wildlebender Tierarten
  • Strenger und
  • Wegegebote
  • Jagdarten-/Zeitbeschränkungen
  • Fütterungsverbote
  • Bauverbote für Jagdeinrichtungen

Nationalpark (§ 24 BNatSchG)

  • Großräumig erhaltene und besondere Gebiete
  • Höchste für Landschaftsteile
  • Ungestörter Naturablauf

Biosphärenreservat (§ 25 BNatSchG)

  • Vereinbarungvon und Landnutzung
  • Schutz der Kulturlandschaft

  • Auflagen je nach Zone (Kern-/Pflege-/Entwicklungszone)
  • Kernzone →
  • Pflegezone → Erhalt durch den Menschen geschaffener Ökosysteme
  • Entwicklungszone → Entwicklung schonender Landwirtschaftsverfahren

Landschaftsschutzgebiet (§ 26 BNatSchG)

  • Schutz von Landschaftsbild
  • Schutz des Naturhaushalts
  • Geringere Auflagen
  • Je nach Verordnung möglich

Naturpark (§ 27 BNatSchG)

  • Erholung & Naturerleben
  • Gering

Naturdenkmal (§ 28 BNatSchG)

  • Schutz von Einzelobjekten/kleinen Flächen
  • Beschädigungsverbot
  • Schonung des Umfelds

Geschützter Landschaftsbestandteil (§ 29 BNatSchG)

  • Schutz von Einzelstrukturen (z.B. , Alleen)
  • Verbot der Beseitigung oder erheblichen Beeinträchtigung der Struktur

Gesetzlich (§ 30 BNatSchG)

  • Pauschaler Schutz wertvoller Biotope
  • Strikte Verbote von Veränderung
  • Zerstörungsverbot
  • Bodenbearbeitungsverbot
  • Entwässerungsverbot

Wildschutzgebiet

  • Betretungsverbote können zum Schutzzweck erlassen werden

Jagd-Regel

Schutzgebietstypen

Stark reglementiert

(Jagd muss dem Schutzzweck dienen)

Zonenweise / mit Auflagen möglich

  • Nationalpark
  • Biosphärenreservat

Uneingeschränkt möglich

(Tipp: Lokale Verordnung trotzdem prüfen!)

  • Landschaftsschutzgebiet
  • Naturpark

Möglich, wenn Schutzobjekt nicht leidet

(Keine Beschädigung/Beeinträchtigung)

Bestimmte Biotope, die für den Naturhaushalt eine besondere Bedeutung haben, sind per Gesetz geschützt.

  • Gründe für den Schutz:
    • Seltenheit: Biotope, die von Natur aus selten sind oder deren stark gefährdet ist.
    • Artenreichtum: Lebensräume mit einer besonders hohen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.
  • Verbote: Handlungen, die zu einer Beeinträchtigung , sind verboten.
MerkeDie Anlage von in gesetzlich ist verboten.

Für die Prüfung ist die Unterscheidung zwischen gesetzlich und entscheidend:

Merkmal

(§ 30 BNatSchG)

(z.B. § 23 BNatSchG)

Grundlage

Schutz direkt durch das Bundesgesetz

Ausweisung durch eine Rechtsverordnung

Kennzeichnung

Keine Beschilderung vor Ort

Immer durch Schilder gekennzeichnet

Schutzgrund

Die spezifische Beschaffenheit des Biotops (z.B. Moor,

Besonderer Wert des Gebietes (z.B. Seltenheit, Schönheit)

Beispiel

Ein Sumpf, ein naturnaher Bachlauf

"Lüneburger

MerkeUnwissenheit schützt nicht! Auch ohne Schild ist die Zerstörung oder erhebliche Beeinträchtigung eines Moors oder Röhrichts verboten.

Biotop-Typ

Merkmale / Beschreibung

Typische Vegetation / Tierarten

Bild

Moore

Sümpfe

  • Wechselhafter Wasserüberschuss
  • Oft in Flussnähe
  • Fließender Übergang zu Mooren

Röhrichte

  • Ufer- und Flachwasserzonen
  • Schilfähnliche Pflanzen
  • Funktion als "natürliche Kläranlage"
  • Wichtiger Brutplatz
  • Gefährdung
    • Freizeitaktivitäten (Bootsverkehr)
    • Übermäßige Bestände an Höckerschwänen

Feuchtwiesen

  • Periodisch überschwemmt
  • Grundwassernahe Standorte

Naturnahe Fließgewässer

  • Unverbaute Bäche und Flüsse
  • Natürlicher
  • Natürlicher Uferbewuchs

Biotop-Typ

Merkmale / Beschreibung

Typische Vegetation

Bild

Magerrasen

  • Nährstoffarme, trockene Standorte
  • Borstgrasrasen,
  • Spezialisierte, niedrigwüchsige
  • Kräuter

Heidelandschaften

  • Offene Landschaften
  • Saure und nährstoffarme

Binnendünen

  • Sandaufwehungen im Binnenland
  • Nicht von Küstendünen stammend

Kategorie

Merkmale / Beschreibung

Bruchwälder

Auwälder

  • in Überschwemmungsbereichen von Flüssen/Bächen
  • Unterscheidung in Weichholzaue (häufig überflutet) und Hartholzaue (seltener überflutet)
  • Weichholzaue: ,
  • Hartholzaue: , Eschen,

Salzwiesen

• Regelmäßig vom Meer überflutete

• Im Küstenbereich

Alpine Biotope

  • Offene Felsen
  • Alpine Rasen

Nächster Artikel