Das Jagdlexikon

2152 Begriffe aus der Jagd
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Verbotene Waffen

Verbotene Waffen sind durch das Waffengesetz aufgrund der Gefahr der missbräuchlichen Verwendung verboten. Zu diesen gehören insbesondere Kriegswaffen und vollautomatische Waffen. Der Besitz dieser beiden Waffen wird als Verbrechen geahndet und mit Freiheitsstrafe sanktioniert. Für die meisten anderen verbotenen Waffen wird der Besitz als Vergehen geahndet.

Eine Liste der verbotenen Waffe findet sich in Anlage 2 Abschnitt 1 des WaffG oder in der folgenden Tabelle:

UnterteilungWaffenartBeschreibung
KriegswaffenKriegswaffenNennung in der Kriegswaffenliste
SchusswaffenVollautomatSchusswaffe, welche nach Schussabgabe selbstständig mit nur einmaligem Abziehen mehrere Schüsse abgibt
VorderschaftrepetierflintenAustausch von Hinterschaft zu Kurzwaffengriff oder Gesamtlänge <95 cm oder Lauflänge <45 cm
VortäuschwaffenTaschenlampenpistolen, Stockgewehre wegen des Überraschungseffekts, Schießkugelschreiber
Zerlegbare WaffenZerlegbarkeit über das „Normale“ hinaus, Anschlagsgefährdung, Wilddiebsgewehr
Schusswaffen-bestandteileBeleuchtungsvorrichtungScheinwerfer, Laserpointer
Nachtzielgerätemit Montagevorrichtung an Schusswaffen
größere Magazine Für den Erwerb solcher Magazine wird eine Ausnahmegenehmigung des Bundeskriminalamtes benötigt. Für solche Magazine, die vor dem 13.06.2017 erworben wurden, besteht ein Altbesitzschutz, wenn sie bis zum 01.09.2021 bei der Waffenbehörde angezeigt werden.
  • Kurzwaffenmagazine mit > 20 Schuss
  • Langwaffenmagazine mit > 10 Schuss
Tragbare GegenständeHieb- und Stoßwaffendie dem Verstecken dienen (Kugelschreiberstilett, Stockdegen)

Totschläger/Stahlruten/ Schlagringe / Würgeholz (Nunchaku)

Wurfsternesternförmig, zum Wurf bestimmt
Molotow-Cocktails„Brandbomben“
Elektroimpulsgeräteohne Prüfzeichen
Präzisionsschleudernmit Armstütze
DrosselnBestimmung zur Gesundheitsschädigung
Springmesser/FallmesserAusnahme: Springmesser mit einseitigem Schliff und Länge <8,5 cm
FaustmesserAusnahme: Verwendung zur Tätigkeitsausübung als Jäger oder Pelz-/Lederverarbeiter
Faltmesser/Butterflymesserzweigeteilter schwenkbarer Griff
TierabwehrgeräteElektroimpulsgeräte
MunitionKriegswaffenmunitionVerwendung in Kriegswaffen
BetäubungsstoffeAusnahme: Tiermedizin, -schutz, forschung
KnallkartuschenReiz- oder Wirkstoffmunition
TreibspiegelmunitionMunition mit zusätzlicher Treibhülse
Geschossbesonderheiten
KleinschrotmunitionKaliber für Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen

Verschweigen

Innehalten von Lautäußerungen bei Balz und Brunft.

Verenden

Sterben von Wild durch Einwirkung der Jagd wie z. B. den Schuss (oder auf natürlichem Wege)

Visiereinrichtungen

Visier

Visiereinrichtung sind Hilfsmittel für das Zielen mit Schusswaffen. Offene Visierungen bestehen aus Kimme und Korn oder sind Fluchtvisierungen wie bei Flinten. Das Problem von offenen Visierungen ist, dass mehrere Punkte mit ungleichen Entfernungen vom Auge gleichzeitig scharf gestellt werden müssen. Zielfernrohre haben als optische Visierungen die Aufgabe Ziel und Visiereinrichtung in eine Ebene zu bringen und dadurch das Zielen zu vereinfachen.

Vollständige Verwandlung

Bei der vollständigen Verwandlung durchlaufen Insekten neben Ei- und Larvenstadium auch ein Puppenstadium bevor sie zum erwachsenen Insekt werden. Beispiele sind Schmetterlinge, Käfer und Fliegen.

Verbrechen

Tatbestand, der 1 bis 5 Jahre Freiheitsstrafe nach sich zieht ( § 51 WaffG). So wird der Umgang mit Vollautomaten und Vorderschaftrepetierflinten sanktioniert.

Verbands-Jugendprüfung

Anlageprüfung speziell für Vorstehhunde bei der neben Gehorsam auch die Spurarbeit, das Vorstehen und die Schussfestigkeit geprüft wird.

Vollmast

Von der Vollmast spricht man, wenn in einem Jahr ein reiches Angebot an Mast vorhanden ist. In diesen Jahren ist das Äsungsangebot deutlich besser, sodass die Reproduktionsraten des Wildes höher sind.

Verwesung

Verwesung ist die Zersetzung von organischen Stoffen wie Wildbret durch Bakterien bei ausreichenden Sauerstoffverhältnissen. Hiervon ist die Fäulnis abzugrenzen, welche bei Sauerstoffmangel abläuft.

Verbissgehölz

Prossholzfläche

Verbissgehölze oder auch Prossholzflächen sind Anpflanzungen von Weichhölzern als Äsung und Deckung. Das Ziel ist es durch Ablenkung des Wildes Verbissschäden und Schälschäden von Kulturpflanzen zu vermeiden. Zur Anlage von Verbissgehölzen werden Prosshölzer wie Apfelbaum, Espe und Weiden verwendet.

Vollmantelgeschosse

Ein Vollmantelgeschoss hat einen Kern aus Blei (Tombak) und wird vollständig von einem Mantel (Kupfer, Messing oder Stahl) umgeben. Der Mantel verhindert Materialabrieb des weichen Bleis im Lauf und verhindert eine Verformung im Zielkörper.

  • Beibehaltung der Geschossform
  • Kleiner Querschnitt
  • Geringe Energieabgabe → Geringe Tötungskraft (siehe: Zielballistik)

Vollgeschosse eignen sich zur Bejagung von Großwild und wegen der balgschonenden Wirkung zur Bejagung von Raubwild.

Vorstehtreiben

Standtreiben

Jäger beziehen einen Stand bzw. stehen der bejagten Fläche vor und lassen sich das Wild zutreiben.

Vierling

Vier Läufe mit unterschiedlicher Anordnung von glatten und gezogenen Läufen. Meist werden zwei glatte Läufe und je ein gezogener Lauf großen und kleinen Kalibers miteinander kombiniert.

Verbeißen

Abreißen der Triebe von Pflanzen

V100

V50

Geschossgeschwindigkeit 50 bzw. 100 m nach Verlassen der Mündung.

vertraut

sich vollkommen ruhig verhaltendes Wild

Vergehen

Tatbestand, der eine Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahre oder eine Geldstrafe nach sich ziehen kann ( § 52 WaffG). Eine Ordnungswidrigkeit zieht ein Bußgeld nach sich, ein Verbrechen in der Regel eine Freiheitsstrafe.

Vegetationsgutachten

Verbissgutachten

Bei Vegetationsgutachten werden Verbissschäden, Fegeschäden und Schälschäden durch Schalenwild untersucht und bewertet. Das Ziel ist es aus den Daten Rückschlüsse für die Bewirtschaftung zu ziehen. Es gilt das Potenzial für Naturverjüngung einzuschätzen und die Tragbarkeit der Wilddichte festzustellen. Vegetationsgutachten werden in die Abschussplanung einbezogen.

Verkehrtfärbung

Körperoberseite ist heller als die Unterseite. "Normalerweise" ist die Körperoberseite die Dunklere.

Verbissschäden

Verbissschäden sind Wildschäden, die durch das Äsen von Keimlingen, Knospen und Trieben durch Schalenwild sowie Hasen und Kaninchen entstehen. Im Sommer werden eher Laubbäume, im Winter eher Nadelbäume verbissen. Zum Schutz reagieren Nadelbäume mit dem Austritt von Harz. Wird der Haupttrieb verbissen, kommt es zu einer Beeinträchtigung des Höhenwachstums.

Vergößerungsfaktor

Vergrößerung

Faktor um den das Objekt für den Betrachter durch ein optisches System vergrößert werden kann. Durch die Vergrößerung verbessert sich die Erkennung von Details (Auflösung).

Vergleich von Stein- und Baummarder

Gemeinsamkeiten

  • Körpermaße (sehr vergleichbar), Sinne, Verhalten, Ernährung, Fortpflanzung

Unterschiede

Steinmarder

Baummarder

Beispiel

Steinmarder 2

Baummarder Vergleich

Farbe

Graubraun

Kastanienbraun

Unterwolle

Weiß

Gelb

Farbe des Kehlflecks

Weiß

Gelb

Form des Kehlflecks

Gegabelt

Oval, abgerundet

Kopf

Abgerundet

Dreieckig

Nase

Hell, fleischfarben

Dunkel, schwarz

Sohlen

Unbehaart

Behaart

Tritt

Deutlich, klar

Verwaschen

Gebiss (letzter Molare)

Einbuchtung

Ausbuchtung

Lebensraum

Offenland, Siedlungen

Zusammenhängende Wälder mit Dickungen

Lebensweise

Kulturfolger

Waldbewohner

Verweisen

Anzeigen von Pirschzeichen durch den Jagdhund bei der Schweißarbeit oder das Führen zum verendeten Wild.

Vielblättrige Lupine

Staudenlupine, Bitterlupine, Dauerlupine